Christoph Gröner, einer der bedeutendsten Bauherren Deutschlands mit Sitz in Berlin, hat seit zwei Jahren keine Bauprojekte mehr in der Hauptstadt realisiert. Als ehemaliger Großspender der Berliner CDU äußerte er sich auf einem Zukunftsforum seiner Gröner Group Ende März in Berlin als überzeugter Sozialdemokrat. Er betont, dass die steigenden Grundstückspreise das Wohnen in Städten wie München, Hamburg und Berlin unbezahlbar machen. In Berlin sind die Grundstückspreise seit 2010 drastisch gestiegen, was zu einer Erhöhung der Mietpreise führt, bei denen der Grundstücksanteil den Großteil ausmacht.
Gröner erklärt, dass die steigenden Grundstückskosten in Berlin dazu geführt haben, dass sein Unternehmen seit 2022 keine Projekte mehr in der Stadt realisiert. Die gestiegene Kaufkraft der Berliner reicht nicht aus, um die hohen Mietpreise zu decken und die Grundstückskosten zu amortisieren. Gröners Firma hat in der Vergangenheit über 5000 Wohnungen in Berlin gebaut, darunter Projekte wie die Lichtenberger Lofts und ein Apartmenthaus in Charlottenburg.
Der Bauunternehmer spricht sich für eine bürgerliche Klasse in Berlin aus und betont die Notwendigkeit eines gesunden Gleichgewichts zwischen sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Entwicklung. Er fordert eine schnelle Schaffung von Baurecht, um den Wohnungsmangel in der Stadt zu bekämpfen. Gröner schlägt auch unkonventionelle Lösungen vor, wie das Überbauen von Autobahnen, um Platz für Wohnungen zu schaffen.
Auf die Frage nach dem Heizungstausch in deutschen Wohnungen äußert sich Gröner skeptisch und bezweifelt die ökologische und finanzielle Vertretbarkeit bestimmter Maßnahmen. Er plädiert dafür, die Politik aus ideologischen Diskussionen herauszuhalten und stattdessen einen gemeinsamen Masterplan für den Wohnungsbau in Berlin zu entwickeln, um dem anhaltenden Wohnungsmangel effektiv entgegenzuwirken.