Ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in der brandenburgischen Büffelherde in Hönow, nahe der Berliner Stadtgrenze, hat alarmierende Ausmaße angenommen. Nach Informationen des rbb24 wurden in der betroffenen Herde von 14 Wasserbüffeln drei Tiere tot aufgefunden, während die übrigen elf aufgrund typischer Symptome getötet wurden. Das Virus, serotyp O, ist extrem ansteckend für Klauentiere und könnte sich rasch in der Umgebung verbreiten.
Die Behörden haben deshalb sofortige Schutzmaßnahmen ergriffen. Um die potenzielle Ausbreitung zu verhindern, wurden in einem Radius von drei Kilometern um die betroffene Weide alle Paarhufer getötet, darunter auch 170 Schweine in einem angrenzenden Betrieb. Laut der Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) laufen umfangreiche Tests in den umliegenden Beständen, um die Einschleppung des Virus zurückzuverfolgen. Bislang gibt es jedoch keinen Hinweis auf eine Ausbreitung in andere Tierbestände, was die Situation laut finanzen.at entspannt.
Krisenteam und Risikomanagement
In Reaktion auf den Ausbruch hat der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) einen Zentralen Krisenstab einberufen und plant Gespräche mit Vertretern der Agrarbranche. Die MKS könnte erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen, beispielsweise wie im Jahr 2001 in Großbritannien, als Millionen Tiere aufgrund eines ähnlichen Ausbruchs getötet werden mussten. Die Expertenteams des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) arbeiten daran, die genaue Virusvariante und deren mögliche Ursprünge zu identifizieren.
Die Möglichkeit, Impfstoffe gegen die MKS bereitzustellen, wird ebenfalls geprüft, da geeignete Präparate in der MKS-Antigenbank Deutschlands vorhanden sind. Allerdings wird eine Impfkampagne erst eingeleitet, wenn die genaue Art des Erregers bestimmt ist. Vorübergehend sind Tiertransporte in Brandenburg verboten, um das Risiko einer weiteren Verbreitung zu minimieren. Auch der Tierpark und der Zoo in Berlin wurden vorsorglich geschlossen, um potenzielle Ansteckungen zu vermeiden.
RBB24