In Friedrichshain-Kreuzberg gibt es eine bewegende Aktion: Die Verlegung weiterer Stolpersteine, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Bisher wurden im Bezirk bereits über 1.050 dieser Gedenksteine platziert.
Am 16. Oktober 2024 werden um 11.05 Uhr an der Mollstraße 31-32 fünf Stolpersteine zur Erinnerung an Moses, Bertha Baisia, Alfred, Herbert und Margot Blum verlegt. Moses Blum wurde 1887 in Mościska in Galizien geboren und betrieb in Berlin ein Lebensmittel- und Delikatessengeschäft. Aufgrund seiner polnischen Staatsangehörigkeit wurde er 1938 verhaftet, nach Polen abgeschoben und später ermordet. Seine Frau Bertha und die Kinder Margot, Alfred und Herbert folgten ihm nach Polen und verschwanden ebenfalls.
Um 11.50 Uhr in der Jessnerstraße 10 werden Stolpersteine für Siegfried, Berta und Horst Nossen verlegt. Horst Nossen wurde aufgrund einer Beziehung zu einer nicht-jüdischen Frau inhaftiert und starb in einem Strafgefangenenlager, während seine Eltern nach Riga deportiert und ermordet wurden.
Um 13.25 Uhr in der Neuenburger Straße 1 werden Stolpersteine für Martha, Hildegard, Tana Mamlok und Rosa Peiser platziert. Die Mamlok-Familie wurde von den Nazis verfolgt, mit mehreren Familienmitgliedern, darunter Eva Mamlok, die Widerstand leistete, letztendlich deportiert und ermordet.
Am Fraenkelufer 36 werden um 14.05 Uhr Stolpersteine für Hermann und Paula Pazer verlegt. Hermann wurde wegen seiner polnischen Staatsangehörigkeit deportiert, während Paula ihm folgte. Beide wurden im Warschauer Ghetto ermordet, ebenso wie ihre Tochter Romana mit ihrer Familie.
Diese bewegende Aktion der Stolpersteinverlegung dient als wichtige Erinnerung an die Gräueltaten des Holocaust und soll dazu beitragen, die Geschichte lebendig zu halten. Die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann betont die Bedeutung der Stolpersteine als Teil der Gedenkarbeit und als Mahnung gegen den erstarkenden Antisemitismus.
Die Verlegung dieser Stolpersteine zeigt die tiefe Traurigkeit und Schrecken der Vergangenheit, die nie vergessen werden dürfen. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer aufrechtzuerhalten und die Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Dieses Gedenken soll dazu beitragen, dass sich grauenhafte Ereignisse wie der Holocaust nie wiederholen.
Quelle: www.berlin.de