
Auf dem Gelände der ehemaligen Ho-Chi-Minh-Kaserne im Berliner Stadtteil Rahnsdorf soll in den 2030er Jahren ein neues Wohnquartier mit 450 Wohnungen entstehen. Die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH, in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Treptow-Köpenick, veranstaltete am 1. April 2025 eine Informationsveranstaltung, um Anwohner über die geplanten Entwicklungen an der Fürstenwalder Allee 356 zu informieren. Dies steht im Zusammenhang mit dem im Dezember 2024 von dem Bezirksamt beschlossenen vorhabenbezogenen Bebauungsplan, der den offiziellen Prozess einleitete. [Entwicklungsstadt](https://entwicklungsstadt.de/bebauung-kaserne-hessenwinkel-stadt-und-land-startet-anwohnerdialog/) berichtet, dass der Baubeginn für das Projekt in den frühen 2030er Jahren vorgesehen ist.
Das Projekt umfasst nicht nur Wohnraum, sondern auch eine Kita für 60 Plätze, eine Quartiersgarage mit 460 Stellplätzen und großzügige Grünflächen. Die gesamte Fläche beträgt 47.220 Quadratmeter, jedoch sind die baulichen Bedingungen aufgrund der maroden Plattenbauten sowie des altlastenverdächtigen Bodens als herausfordernd einzustufen. Darüber hinaus liegt das Gelände in einem Wasserschutzgebiet und unterliegt damit strengen Umweltauflagen. Gemäß einem städtebaulichen Beschluss des Bezirksamtes Treptow-Köpenick, der die Einleitung des Planaufstellungsverfahrens für den Bebauungsplan 9-100 VE betrifft, sollen bis 2030 mindestens 450 Wohneinheiten errichtet werden. Mehr Informationen dazu bietet die [Berliner Zeitung](https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/treptow-bebauung-planverfahrens-fuer-die-kaserne-hessenwinkel-beschlossen-li.2288744).
Historische Hintergründe
Die Ho-Chi-Minh-Kaserne, die ab 1970 als Ausbildungsstätte für DDR-Grenztruppen diente, hat eine bewegte Geschichte. Nach der Wiedervereinigung wurden dort zeitweise Asylbewerber und Russlanddeutsche untergebracht, bevor die Gebäude seit 2000 leer standen. Diese historische Nutzung hat die spätere Nachnutzung der Fläche erheblich erschwert.
Im Jahr 2019 erwarb die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH die Flächen, mit Ausnahme eines kleinen Teilbereichs. Der geplante Neubau eines Feuerwehrhauses für die Freiwillige Feuerwehr Wilhelmshagen, für den bereits eine Baugenehmigung erteilt wurde, ist ebenfalls Teil des Projekts, dessen Bauarbeiten Mitte 2026 abgeschlossen sein sollen.
Öffentliche Beteiligung und nächste Schritte
Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung für das Bauvorhaben läuft bis zum 25. April 2025. Anwohner sind eingeladen, ihre Anliegen über offizielle Kanäle einzubringen. Zukünftige Schritte umfassen die Bekanntmachung des städtebaulichen Beschlusses im Amtsblatt für Berlin sowie die Beteiligung relevanter Behörden, um eine umfassende Integration der geplanten Wohnbebauung und der sozialen Infrastruktur zu gewährleisten.
Die Pläne sehen zudem vor, Flüchtlinge nach temporärer Unterbringung dezentral in die neuen Wohnräume zu integrieren, was Teil eines umfassenden Konzepts für sozialverträglichen Wohnraum darstellt. Herausforderungen bleiben die nötigen Bodenreinigungsmaßnahmen sowie die Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Vorgaben, da sich auf dem Gelände potenziell schützenswerte Biotope entwickelt haben könnten.