Die Berliner Krankenhäuser stehen aufgrund ihrer Long-Wartezeiten und der schlechten Patientenversorgung stark in der Kritik. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, bei der 4935 B.Z.-Leser ihre Erfahrungen teilten – und die Bilanz ist ernüchternd. Nur 43 Prozent der Befragten ziehen das Auto als Transportmittel vor, während 51 Prozent den öffentlichen Nahverkehr favorisieren. Die Unzufriedenheit mit der medizinischen Versorgung ist also groß, wie B.Z. berichtete.
Gleichzeitig herrscht in der Berliner Politik eine völlig andere Realität. Während die Stadt drastische Sparmaßnahmen umsetzt, haben sich die Abgeordneten eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent gegönnt. Dies bedeutet für die 159 Abgeordneten monatlich 435 Euro brutto mehr – ein Schritt, den B.Z.-Lokalchef Johannes Malinowski als unanständig bezeichnet. Gleichzeitig werden Gelder für sozial wichtige Projekte um ganze 500 Millionen Euro gekürzt. Ein Widerspruch, der bei den Bürgern für Unverständnis sorgt: Wo bleibt die Glaubwürdigkeit, wenn Politiker von Einsparungen sprechen, während sie sich selbst belohnen?
Wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung
Für die Berliner Mieter wird es ebenfalls teuer, denn ab Januar müssen 90.000 Haushalte mit höheren Mietkosten rechnen. Die Chefs der landeseigenen Wohnungsbauunternehmen, wie Degewo und Gewobag, werden sich hingegen über eine erfreuliche Gehaltserhöhung freuen. Es scheint, als lebe „die da oben“ in einer ganz anderen Welt, in der Leistung zwar lohnenswert sein soll, jedoch vor allem für die eigenen Taschen. Die Frage bleibt: Wie lange kann sich die Politik solcher Widersprüche noch leisten, ohne die Geduld der Bürger weiter auf die Probe zu stellen?
