Analyse der Gemeinderatswahl 2024 - Bedeutung für die lokale Gemeinschaft
Das Ergebnis der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 hat in Freiburg nicht nur die zukünftige Zusammensetzung des Gemeinderates bestimmt, sondern wirft auch ein Licht auf die Unterschiede und Verbesserungsmöglichkeiten in den verschiedenen Stadtbezirken. 854 Bewerber*innen haben sich um die Sitze im Gemeinderat beworben, was eine tiefergehende Analyse notwendig macht. Das Amt für Bürgerservice und Informationsmanagement bietet hierzu zwei interaktive Dashboards auf www.freiburg.de/wahlergebnis an, die detaillierte Einblicke ermöglichen.
Wahlbeteiligung und Stadtbezirksergebnisse
Die Beteiligung der Wähler*innen und die Ergebnisse der verschiedenen Parteien variierten stark zwischen den Stadtbezirken. Deutliche Unterschiede sind beispielsweise beim Abschneiden der Grünen und der CDU zu sehen. Während die Grünen in Vauban mit 32,9 Prozentpunkten ihr bestes Ergebnis erzielten, kamen sie in Landwasser nur auf 13,0 Prozent. Die CDU hingegen erreichte in Hochdorf mit 20,4 Prozent das beste und in Vauban mit lediglich 3,4 Prozent das schlechteste Ergebnis.
Ergebnisse der Kandidat*innen
Das zweite Dashboard bietet eine detaillierte Analyse der Ergebnisse der einzelnen Bewerber*innen. Hierbei werden zwei wichtige Kennzahlen betrachtet: der Stimmenquotient und der Erfolgsquotient. Der Stimmenquotient zeigt, wie viele Stimmen ein Kandidat pro Wähler*in gewonnen hat, während der Erfolgsquotient den Stimmenerfolg in Relation zum Durchschnitt der eigenen Liste misst.
Stimmenquotient: Erfolgsgeschichten der Kandidat*innen
Besonders bemerkenswert sind die Ergebnisse von fünf Kandidat*innen, die einen Stimmenquotient von über 100 erreichten. Dies bedeutet, dass sie pro Wähler*in mehr als eine Stimme erhielten. Dazu gehören Petra Zimmermann (Freie Wähler, Waltershofen) mit 127 Punkten, Silvia Schumacher (SPD, Opfingen) mit 118 Punkten, Kerstin Lienhard (Freie Wähler, Tiengen) mit 109 Punkten, Sophie Schwer (Grüne, Vauban) mit 102 Punkten und Stefan Schillinger (SPD, Mooswald-West) mit 101 Punkten.
Erfolgsquotient: Rekordhalter der Wahl
Der höchste Erfolgsquotient wurde von Ramon Kathrein von der Liste Teilhabe und Inklusion mit einem beeindruckenden Wert von 1075 erreicht. Sein gesamtstädtisches Ergebnis liegt damit um das Elffache über dem Durchschnitt seiner Liste. Der Bezirksrekord geht jedoch an Julian Schreck von Junges Freiburg, der in Opfingen einen Erfolgsquotienten von 1486 erreicht hat. Ramon Kathrein erzielte zudem hohe Werte in mehreren anderen Bezirken wie Altstadt-Ring (1347), St. Georgen-Süd (1334), Stühlinger-Eschholz (1319) und Vauban (1315). Uwe Stasch von Bürger für Freiburg komplettiert die Liste der Spitzenreiter mit einem Wert von 1280 in Mooswald-West.
Bedeutung und Ausblick
Die Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2024 sind nicht nur politisch von Bedeutung, sondern zeigen auch tief verwurzelte regionale Unterschiede und lokale Präferenzen auf. Die Analyse der Stimmenverteilung und der Erfolgsquotienten kann dabei helfen, zukünftige politische Maßnahmen besser abzustimmen und das Vertrauen in die demokratischen Prozesse weiter zu stärken. Die ausführlichen Wahlberichte, die Mitte August veröffentlicht werden, werden weitere wertvolle Einblicke und Daten liefern, die genutzt werden können, um die lokale Gemeinschaft nachhaltig zu fördern und weiterzuentwickeln.