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Uni in Berlin-Dahlem gegen Flüchtlingsdorf

Kontroverse an der FU Berlin: Widerstand gegen Flüchtlingscontainer auf Unigelände

Das Grundstück an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem, das derzeit als Parkplatz dient, soll nach dem Willen des Senats bald ein Containerdorf für bis zu 260 Flüchtlinge beherbergen. Dies stößt jedoch auf Widerstand, insbesondere an der Freien Universität (FU) Berlin, die ursprünglich dort ein Gebäude für Lehre und Forschung errichten wollte. Der Flüchtlingskoordinator Berlins, Albrecht Broemme, informierte die Kanzlerin der FU, Andrea Güttner, darüber, dass vorübergehend Flüchtlinge auf dem Gelände untergebracht werden sollen. Güttner wies jedoch darauf hin, dass die Fläche nicht für eine solche Nutzung vorgesehen sei.

Die FU fühlt sich von den Senatsplänen übergangen, da der Präsident Günter Ziegler angab, erst aus den Medien von den beabsichtigten Maßnahmen erfahren zu haben. Zwar erklärte die Hochschulleitung ihre grundsätzliche Bereitschaft, geflüchtete Menschen zu unterstützen, wies jedoch darauf hin, dass das Gelände ab 2023 für eigene Bauprojekte benötigt werde. Die Universität schlug vor, leerstehende Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in der Nähe als Alternative zu nutzen, da diese bereits zwischen 2014 und 2017 erfolgreich für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt wurden.

Berlins Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen, Albrecht Broemme, betonte, dass das Grundstück an der Thielallee 63 vorübergehend genutzt werden könne, solange es brachliegt. Er forderte von der Uni-Kanzlerin eine Zeitangabe für den Beginn des geplanten Neubaus. Ende März beschloss der Senat die Errichtung von 16 weiteren Containerdörfern, da der Bedarf an Wohnraum für Flüchtlinge weiterhin groß ist. Jedoch zeigte sich Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner bereits zuvor besorgt darüber, dass die 16 geplanten Dörfer nicht ausreichen werden und weitere Standorte erforderlich sein könnten.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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