Das Grundstück an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem, das momentan noch als Parkplatz genutzt wird, soll nach dem Willen des Senats zu einem Containerdorf für 260 Flüchtlinge umgebaut werden. Diese Pläne haben jedoch in der Freien Universität (FU) großen Unmut ausgelöst, da die Uni dort eigentlich ein Gebäude für Lehr- und Forschungszwecke errichten möchte. Die FU-Kanzlerin und der Präsident fühlen sich vom Senat übergangen und betonen, dass die Fläche dringend für eigene Bauprojekte benötigt wird und bereits kurzfristige Unterstützung für Flüchtlinge geleistet wurde.
Die Universität weist darauf hin, dass auf dem benachbarten Standort Thielallee 92 Gebäude leer stehen, die als Alternative genutzt werden könnten. Der Sprecher der FU betont, dass die Universität grundsätzlich bereit ist, geflüchtete Menschen zu unterstützen, aber aufgrund von Bauvorhaben und Sanierungsbedarf keine anderen Flächen zur Verfügung stehen. Das Thema sorgt für Diskussionen, wie die Unterbringung von Flüchtlingen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Universität am besten vereinbart werden können.
Des Weiteren beschloss der Senat Ende März die Errichtung von 16 weiteren Containerdörfern in Berlin, um dem akuten Mangel an Wohnungen für Flüchtlinge entgegenzuwirken. Die geplanten Standorte, vor allem in den Ostbezirken der Stadt, haben bereits zu Diskussionen geführt, da das Ungleichgewicht bei der Verteilung von Flüchtlingen in den Bezirken weiter zunimmt. Trotz der Bemühungen des Senats betonten Verantwortliche, dass weitere Containerdörfer notwendig sein werden.
Der Widerstand einiger Anwohner und Institutionen gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in bestimmten Stadtteilen, wie in Steglitz-Zehlendorf und an der FU, sorgt für kontroverse Diskussionen. Kritiker weisen darauf hin, dass Institutionen wie die FU Berlin, die sich als weltoffen und tolerant verstehen, auch in der Flüchtlingsunterbringung eine Vorbildfunktion einnehmen sollten. Diese Debatte zeigt die Herausforderungen auf, vor denen die Stadtgesellschaft in Bezug auf die Unterbringung von Flüchtlingen steht.