In einem überraschenden Schritt hat die Gesellschaft für deutsche Sprache den Begriff „Ampel-Aus“ zum Wort des Jahres 2024 ernannt. Diese Entscheidung wurde am Freitag in Wiesbaden bekannt gegeben und ist eine direkte Reaktion auf das überraschende Ende der Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP. Dieses politische Zerwürfnis wurde als „Paukenschlag“ bezeichnet, der selbst die Schlagzeilen der zeitgleich stattfindenden US-Präsidentschaftswahl überschattet hat, wie Tagesschau berichtete. Der nicht nur symbolische Fall von Bundeskanzler Olaf Scholz’ (SPD) Finanzminister Christian Lindner (FDP) am 6. November führte zu diesem folgenschweren Schritt.
Die Jury der Gesellschaft wertete den Begriff „Ampel-Aus“ nicht nur wegen seiner politischen Relevanz, sondern auch aufgrund seiner sprachlichen Eigenheiten. Das auffällige Kriterium ist die Alliteration, die entsteht, weil beide Teile des Begriffs mit dem Buchstaben A beginnen. Zudem wird die Präposition „aus“ hier als Substantiv verwendet. Auf Platz zwei der Rangliste landete „Klimaschönfärberei“, ein Begriff, der die Praxis beschreibt, mit der Unternehmen ihre umweltfreundlichen Maßnahmen positiver darstellen wollen. Das Wort „kriegstüchtig“, das Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) häufig zur Modernisierung der Bundeswehr verwendete, belegte den dritten Platz. Laut der Gesellschaft schöpfen die Jurymitglieder aus der Vielfalt der öffentlichen Diskussion, um Worte auszuwählen, die signifikant und prägend sind, wobei die Häufigkeit lediglich eine untergeordnete Rolle spielt, wie rbb24 berichtete.