Im Dezember 2024 kam es zu einem kontroversen Vorfall bezüglich der Tötung von Bibern in Brandenburg und Baden-Württemberg. In Brandenburg wurden während des Oder-Hochwassers im September 137 Biber abgeschossen, um die Stabilität der Dämme zu sichern. Das Brandenburger Ministerium für Umwelt bestätigte, dass diese Maßnahmen im Rahmen von Ausnahmeregelungen durchgeführt wurden, die für den Hochwasserschutz notwendig waren. Allerdings kritisieren Naturschutzorganisationen, wie der BUND und der Verein Wildtierschutz, diese Handlungen scharf. Sie argumentieren, dass die Tötung von geschützten Bibern in Schutzgebieten rechtswidrig war und die lokale Population der Elbe-Biber erheblich geschädigt worden sein könnte. Laut Schätzungen leben nur etwa 1.000 dieser Biber unter den aktuellen Bedingungen in Brandenburg, und vor dem Hintergrund der Tötungen fordern Umweltschützer präventive Maßnahmen für den Deichschutz, um künftige Konflikte zu vermeiden, berichtete RBB24.
Konflikte zwischen Mensch und Biber
In einem ähnlichen Zusammenhang hat das Umweltministerium Baden-Württemberg erstmals die Tötung von zwei Bibern genehmigt, die im Alb-Donau-Kreis gefangen und anschließend getötet wurden. Dieser Schritt wurde aufgrund zunehmender Konflikte, wie etwa Verkehrsunfällen mit Bibern und unterhöhlten Wegen, als dringend notwendig erachtet. Obwohl die Biber unter strengem Schutz stehen, wuchs die Population in Baden-Württemberg auf etwa 7.500 Tiere an, was ebenfalls zu intensiveren Auseinandersetzungen mit der Landwirtschaft führte. Die Ministeriumssprecherin betonte, dass solch drastische Maßnahmen nur das letzte Mittel („ultima ratio“) seien, nachdem alternative Konfliktlösungen nicht erfolgreich waren. Diese Problematik wurde durch die „Schwäbische Zeitung“ angeprangert und weltweit von Umweltschutzorganisationen kritisiert, welche langfristige Lösungen anstelle der Tötung von Tieren fordern, wie SWR berichtete.
Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Herausforderungen, die die Rückkehr des Eiszeit-Tiers in Deutschland mit sich bringt, und die schwierige Balance zwischen Naturschutz und menschlichen Interessen.