Neues Kompetenzzentrum für Ukraine-Studien eröffnet an der Viadrina in Frankfurt (Oder)
Am Donnerstagnachmittag wurde an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) das neue Zentrum für Ukraine-Studien feierlich eröffnet. Dieses Zentrum wird sich darauf konzentrieren, Forschung, Lehre und Netzwerke im Bereich der Ukraine zu koordinieren. Vorrangiges Ziel ist es, ein differenziertes Bild der Ukraine zu schaffen und die deutsch-ukrainischen Beziehungen zu intensivieren.
Das Eröffnungsevent lockte nicht nur Unterstützer an, sondern auch eine Gruppe von Demonstranten der „Frankfurter Freigeister“, die gegen das Zentrum protestierten. Trotz dieser Kontroverse ist die Viadrina stolz darauf, ausgewählt worden zu sein, um das Zentrum zu beherbergen.
Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) mit einer Förderung von 750.000 Euro. Insgesamt stehen beiden Zentren, einschließlich dem „Denkraum Ukraine“ der Universität Regensburg, bis 2028 knapp fünf Millionen Euro zur Verfügung. Mit einem Anteil von 2,5 Millionen Euro wird an der Viadrina unter anderem die Finanzierung von Gastdozenten und Stipendien ermöglicht. Die Forschung wird sich insbesondere auf die Geschichte, Kultur, den Ukraine-Krieg und die völkerrechtliche Aufarbeitung fokussieren.
Der neue Kompetenzverbund umfasst neben der Viadrina das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Freie Universität Berlin, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und das Wissenschaftskolleg Berlin. Dieses Netzwerk wird dazu beitragen, den akademischen Austausch und die Zusammenarbeit in der Ukraine-Forschung zu stärken.
Die Viadrina hatte bereits 2023 das Center of Polish and Ukrainian Studies eröffnet und pflegt seitdem einen regen Austausch mit der Ukraine. Durch das neue Kompetenzzentrum wird dieser Austausch weiter ausgebaut und vertieft. Aktuell sind 145 ukrainische Studierende an der Viadrina eingeschrieben, und ihre Präsenz wird voraussichtlich durch das Zentrum weiter gestärkt.
Die Eröffnung des Zentrums markiert einen bedeutenden Schritt für die Universität und für die Förderung des Verständnisses und der Zusammenarbeit mit der Ukraine. Dieser Schritt unterstreicht auch die Position der Viadrina als führende Institution in Deutschland auf dem Gebiet der ost- und mitteleuropäischen Studien.
– NAG