Verschollen geglaubtes Gemälde aus Salon Kitty taucht in Spandau auf!

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Am 5.10.2025 tauchte in Spandau ein Porträt der Kitty Schmidt aus dem Nazi-Bordell "Salon Kitty" wieder auf. Das Bild war 24 Jahre verschwunden.

Am 5.10.2025 tauchte in Spandau ein Porträt der Kitty Schmidt aus dem Nazi-Bordell "Salon Kitty" wieder auf. Das Bild war 24 Jahre verschwunden.
Am 5.10.2025 tauchte in Spandau ein Porträt der Kitty Schmidt aus dem Nazi-Bordell "Salon Kitty" wieder auf. Das Bild war 24 Jahre verschwunden.

Verschollen geglaubtes Gemälde aus Salon Kitty taucht in Spandau auf!

Am 5. Oktober 2025 ist in Berlin ein verschollen geglaubtes Ölgemälde von Kätchen Emma Sophie Schmidt, besser bekannt als Kitty Schmidt, wieder aufgetaucht. Das Bild hing einst im renommierten und berüchtigten Nazi-Bordell „Salon Kitty“, das Schmidt in Berlin-Charlottenburg betrieb. Dieses Etablissement, das 1939 eröffnet wurde, diente nicht nur der Prostitution, sondern auch für geheime Spionageaktivitäten des Sicherheitsdienstes der Nazis, einem Teil des SS. Die Damen unter SS-Führung hatten die Aufgabe, ausländische Diplomaten im Bordell auszuhorchen und Informationen zu sammeln, um die Machenschaften der nationalsozialistischen Regierung zu unterstützen. Laut Deutschlandfunk Kultur wurde das Gemälde in Spandau gefunden, wo es 24 Jahre lang in einem privaten Wohnzimmer hing.

Kitty Schmidt, geboren am 25. Juni 1882 in Hamburg, betrieb den Salon mit dem Ziel, deutsche Würdenträger und ausländische Gäste zu unterhalten. Sie war bekannt dafür, stilvolle und mehrsprachige Frauen auszuwählen, die in der Lage waren, den Gästen Informationen zu entlocken, oft unter dem Einfluss von Alkohol. Die Gäste des Salons umfassten hochrangige NS-Funktionäre und Diplomaten, darunter Joseph Goebbels und der italienische Außenminister Galeazzo Ciano. Schmidt blieb die offizielle Betreiberin des Salons, obwohl sie 1939 von Reinhard Heydrich und Walter Schellenberg unter Druck gesetzt wurde, den Betrieb für die Spionage zweckmäßig auszugestalten, was sie vermutlich nicht freiwillig tat.

Das Geheimnis des Gemäldes

Die Wiederentdeckung des Porträts könnte in der Forschung um den Salon Kitty bedeutende Fortschritte bringen. Die Autoren des Buches „Kittys Salon“ hatten jahrelang nach dem Bild gesucht. Nach Angaben der Wikipedia wurden die Werke, die im Salon hingen, zu einem Teil der Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Das Gemälde wurde von einer Frau in einem Trödelladen erworben, deren Name nicht bekannt gegeben wurde. Der Künstler und das Entstehungsjahr des Bildnisses sind noch unklar und sollen von einem Experten ermittelt werden.

Salon Kitty hat auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Beachtung gefunden. Obwohl das Bordell 1943 aufgrund eines Luftangriffs schließen musste, wurde es anscheinend weiterhin unter dem Management von Schmidts Nachkommen betrieben. Historische Berichte zufolge starb Kitty Schmidt 1954, ohne die Identität ihrer berühmten Kunden preiszugeben, und es werden keine schriftlichen Beweise für die Spionageaktivitäten im Salon gefunden. Dennoch kursieren zahlreiche Geschichten über geheime Aufnahmen und Abhörvorrichtungen, die während der operationellen Zeit installiert wurden. Ein offenes Geheimnis war, dass Gespräche im Salon regelmäßig abgehört wurden, was unter den Gästen bekannt war.

Die Geschichte von Kitty Schmidt und Salon Kitty wirft einen faszinierenden Blick auf das verstrickte Verhältnis zwischen Macht und sexuellen Dienstleistungen während des Dritten Reiches. Die Wiederentdeckung des Porträts von Schmidt könnte helfen, diese bedeutende Epoche durch Kunst und Erinnerung weiter zu beleuchten. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude des Salons in ein Asylbewerberheim umgewandelt, musste jedoch aufgrund lokaler Proteste schnell wieder schließen. Missverständnisse und Mythen um das Bordell, dessen Einfluss lange über den Krieg hinausreichte, sind Teil einer komplexen narrativen Struktur, die mit dem kulturellen Gedächtnis Berlins verwoben ist. Weitere Nachforschungen könnten die letzten Geheimnisse von Salon Kitty lüften und dazu beitragen, das Bild der Geschichte aufzufrischen.