Verkehrschaos rund um Elsenbrücke: Bezirke fordern schnelle Lösungen!
Am 12.09.2025 diskutierten Bezirksstadträtinnen in Treptow Maßnahmen zur Entlastung der Verkehrssituation rund um die Elsenbrücke.

Verkehrschaos rund um Elsenbrücke: Bezirke fordern schnelle Lösungen!
Die Verkehrssituation rund um die Elsenbrücke in Berlin hat sich erheblich verschärft, insbesondere seit der Inbetriebnahme des 16. Abschnitts der A100. Wie das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gab, belasten tägliche Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über Staus und nahezu stillstehenden öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) die Anwohner stark. Am 12. September 2025 trafen sich die Bezirksstadträtinnen Dr. Claudia Leistner aus Treptow-Köpenick und Annika Gerold aus Friedrichshain-Kreuzberg im Rathaus Treptow, um Lösungen zu erarbeiten.
Das Treffen brachte Vertreter der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU), beide Bezirksämter, die BVG, den Fahrgastverband IGEB, FUSS e.V., ADFC Berlin und die Polizei zusammen. Ziel war es, kurzfristige Maßnahmen zur Entlastung der Verkehrssituation während der laufenden Bauarbeiten an der Elsenbrücke zu finden. Diese Bauarbeiten sind Teil der Erweiterung der A100, die in vollem Gange ist.
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung
Die SenMVKU hat eine neue Verkehrsführung angeordnet und die Überarbeitung der Lichtsignalanlagen in Kreuzungsbereichen sowie an der Autobahnabfahrt beauftragt. Vereinbarte Maßnahmen zur kurzfristigen Verbesserung umfassen unter anderem:
- Zusätzlicher Schutz des Bussonderfahrstreifens mit Protektionselementen (Leitboys)
- Überprüfung der Verkehrsführungen für den Radverkehr
- Prüfung eines Bussonderfahrstreifens in der Puschkinallee
- Überprüfung der Verkehrsführung am Knotenpunkt Bouchéstraße/Puschkinallee/Am Treptower Park
Ein Folgetermin in zwei Wochen soll zur Evaluierung der Situation und der umgesetzten Maßnahmen dienen. Die Bezirksstadträtinnen haben die Notwendigkeit eines geschützten Bussonderfahrstreifens sowie eine schnelle Anpassung der Lichtsignalanlagen betont.
Eröffnung der A100 und Ausblick
Die A100-Erweiterung zwischen Neukölln und Treptower Park wurde erst am Mittwoch offiziell eröffnet, nachdem die Bauarbeiten über 12 Jahre dauerten. Mit einer Länge von 3,2 Kilometern und Kosten von 720 Millionen Euro soll die neue Strecke die Anwohner entlasten und eine bessere Anbindung der östlichen Bezirke an die A113 ermöglichen. Auch die Erreichbarkeit des Flughafens Berlin-Brandenburg (BER) sowie des Wissenschaftsstandorts Adlershof wird durch die neue Infrastruktur verbessert.
Allerdings gibt es bereits kritische Stimmen zur tatsächlichen Verkehrsentlastung. Anwohner und Bezirksstadträtin Claudia Leistner äußern Bedenken hinsichtlich der sich verschärfenden Verkehrssituation, besonders solange die Elsenbrücke nicht fertiggestellt ist. Diese wird voraussichtlich erst nach 2028 komplett nutzbar sein, während die neue Brückenhälfte bereits für Dezember 2025 geplant ist. Dubiose Prognosen besagen, dass die Staus trotz der Erweiterung auf der A100 zunehmen könnten, da die Baustellen an der Elsenbrücke als eine der Hauptursachen für die Verkehrsprobleme identifiziert werden.
Langfristige Verkehrspolitik in Berlin
Um den Herausforderungen der Verkehrsentwicklung in Berlin zu begegnen, wurde bereits 2021 der Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr (StEP MoVe) beschlossen. Dieser verfolgt das Ziel, den Trend zu mehr Kfz-Verkehr zu bremsen und stattdessen die Nutzung von Bussen, Bahnen, Fahrrädern und Fußgängerverkehr zu stärken. Der Anstieg des Umweltverbundes soll bis 2030 von 74 % auf 82 % gesteigert werden, wobei der motorisierte Individualverkehr abnehmen soll.
Dieser strategische Handlungsrahmen zielt darauf ab, eine sozial gerechte, ökologisch vertretbare und ökonomisch sinnvolle Mobilität zu fördern. Mittelfristig plant Berlin sogar eine Zero Emission Zone, in die nur Fahrzeuge mit umweltfreundlichen Antrieben einfahren dürfen. Damit soll nicht nur die Lebensqualität steigen, sondern auch ein nachhaltiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.
Für Rückfragen erreichen Sie die Medienvertreter unter der Telefonnummer 030 90298-2843 oder per E-Mail an presse@ba-fk.berlin.de.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung auf berlin.de, sowie über die A100-Erweiterung auf rbb24.de und den StEP MoVe auf berlin.de.