Syrer in Berlin festgenommen: Plante er ein Selbstmord-Attentat?
Syrer in Berlin festgenommen: Verdacht auf Selbstmord-Attentat, Material für Sprengsätze sichergestellt. Sicherheitslage angespannt.

Syrer in Berlin festgenommen: Plante er ein Selbstmord-Attentat?
Im Berliner Stadtteil Neukölln wurde am 2. November 2025 ein Syrer namens Abdalla R. festgenommen, der verdächtigt wird, einen Selbstmordanschlag geplant zu haben. Bei der Festnahme durch Spezialkräfte (SEK) und Staatsschutzbeamte wurden Materialien zur Herstellung von Sprengsätzen sichergestellt. Die Ermittlung ergab, dass Abdalla R. die Komponenten für die Sprengsätze im Internet bestellt hatte. Die Behörden bereiten nun die Vorführung des Verdächtigen beim Haftrichter vor, die für Sonntagnachmittag geplant ist. Aktuell befindet sich Abdalla R. in einer Gefangenensammelstelle.
Abdalla R. soll mehrere Wohnanschriften in Berlin gehabt haben, darunter die Buschkrugallee, Sonnenallee und Lindenstraße sowie ein Wohnhaus in Kreuzberg. Die Vorwürfe gegen ihn beinhalten die Vorbereitung einer schweren und staatsgefährdenden Straftat. Zudem wird ihm eine Verbindung zur terroristischen Organisation „Islamischer Staat“ (IS) nachgesagt. Er soll aktiv Propaganda des IS unterstützt haben, indem er auf sozialen Medien dschihadistische Lieder und Hymnen geteilt hat. Details über ein mögliches Angriffsziel bleiben bislang im Dunkeln, jedoch wird vermutet, dass Berlin als Aktionsort infrage kommt.
Hintergrund zu islamistischem Terrorismus in Deutschland
Die Situation des islamistischen Terrorismus in Deutschland bleibt angespannt und komplex. Der Verfassungsschutz schätzt, dass es im Jahr 2024 in Deutschland 28.280 Personen mit islamistischem background gibt. Der Salafismus stellt die größte islamistische Strömung dar, und das gewaltorientierte Potenzial wird auf rund 9.540 Personen beziffert. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Herausforderung, denen deutsche Sicherheitskräfte gegenüberstehen.
Seit 2011 sind über 1.150 Personen aus Deutschland in Richtung Syrien und Irak gereist, wobei die Zahl der Ausreisen seit 2015 merklich abgenommen hat. Etwa 40% dieser Reisenden sind mittlerweile wieder zurückgekehrt, wobei viele militärisch geschult wurden und Kampferfahrungen mitbringen, was ein besonderes Sicherheitsrisiko darstellt. Maßnahmen zur Deradikalisierung und Reintegration dieser Rückkehrer sind entscheidende Aspekte der Terrorismusbekämpfung.
Anschläge und aktuelle Bedrohungen
Die Gefährdung durch islamistischen Terrorismus bleibt in Deutschland hoch. Jihadistische Organisationen wie der IS verfolgen weiterhin Anschlagsziele. Zuletzt kam es zu mehreren Anschlägen, darunter der verheerende Lkw-Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Berlin im Dezember 2016, bei dem 13 Menschen ums Leben kamen. Auch der IS-Provinz Khorasan (ISPK) stellt eine Bedrohung dar, indem er mit Terroranschlägen in Deutschland droht.
Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen, insbesondere die Angriffe der Hamas auf Israel, beeinflussen ebenfalls die Gefährdungslage in Deutschland. Der Vorfall mit Abdalla R. ist ein weiteres alarmierendes Zeichen für die anhaltende Gefahr, die von islamistischen Radikalisierungen innerhalb des Landes ausgeht. Die Sicherheitsbehörden stehen unter Druck, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um potenzielle Terroranschläge zu verhindern.