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Uni-Gelände vs. Flüchtlinge: Streit in Berlin-Dahlem

Kontroverse an der FU Berlin: Proteste gegen Flüchtlingscontainer auf Unigelände

Das brachliegende Grundstück an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem sorgt für Unmut, da der Senat plant, dort ein Containerdorf für 260 Flüchtlinge zu errichten. Dies stößt vor allem an der Freien Universität auf Widerstand, da die Uni dort eigentlich ein Gebäude für Lehre und Forschung bauen möchte. Die Flüchtlingskoordinatorin Albrecht Broemme signalisierte den Wunsch, vorübergehend Flüchtlinge dort unterzubringen, woraufhin die Uni-Kanzlerin Andrea Güttner Bedenken äußerte und betonte, dass die Fläche für andere Zwecke bestimmt sei.

Die Freie Universität fühlte sich übergangen, als sie von den Senatsplänen aus den Medien erfuhr und betonte, dass sie grundsätzlich bereit sei, geflüchtete Menschen zu unterstützen. Bereits in der Vergangenheit hatte die Uni im Winter 2014 und 2015 unbürokratisch gehandelt, um Flüchtlinge vorübergehend in einer Sporthalle unterzubringen. Die Uni wies darauf hin, dass sie die Fläche nach 2023 dringend für eigene Bauprojekte benötige, da sie aufgrund von Sanierungsbedarf und Bauplanungen keine alternativen Standorte zur Verfügung habe.

Der Senat beschloss Ende März die Errichtung von 16 weiteren Containerdörfern, da der Bedarf an Wohnraum für Flüchtlinge zunehme. Bürgermeister Kai Wegner betonte, dass dies keine einfache Entscheidung gewesen sei, aber notwendig sei, um Flüchtlingen angemessene Unterkünfte zu bieten. Die geplanten Standorte konzentrieren sich größtenteils in den Ostbezirken Berlins, wodurch das Ungleichgewicht in der Verteilung von Flüchtlingen weiter zunimmt.

Trotz des Bedarfs an Flüchtlingsunterkünften kommt es in einigen Stadtteilen, wie Steglitz-Zehlendorf, zu Widerstand gegen die geplanten Containerdörfer. In sozialen Medien wurde Kritik an der Freien Universität geäußert, da sie sich gegen die Flüchtlingsunterkunft aussprach, obwohl sie sich als weltoffen präsentiert. Dies führte zu Diskussionen über die Glaubwürdigkeit und Offenheit der Institution.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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