Teure Wende: Parkausweise in Berlin könnten bis zu 120 Euro kosten!

Teure Wende: Parkausweise in Berlin könnten bis zu 120 Euro kosten!
In Berlin könnte es für Anwohner bald deutlich teurer werden, das eigene Fahrzeug zu parken. CDU-Verkehrssenatorin Ute Bonde schlägt vor, die Gebühren für den Anwohnerparkausweis zu verzehnfachen. Derzeit liegt der Preis bei 10,20 Euro pro Jahr, was nach Angaben der Senatorin nicht einmal die Verwaltungskosten deckt. Ein neuer Preis zwischen 80 und 120 Euro jährlich wird von Bonde als „vertretbar und gut“ erachtet. Diese Erhöhung könnte Teil eines umfassenden Pakets sein, welches sich derzeit in der internen Abstimmung innerhalb der Koalition befindet. Konkrete Entscheidungen zu den neuen Parkgebühren sind für den Herbst vorgesehen, was die Bürger und Anwohner in Berlin vor Herausforderungen stellen dürfte.
Der aktuelle Anwohnerparkausweis ermöglicht es, Fahrzeuge auf ausgewiesenen Parkplätzen abzustellen, die speziell für Anwohner reserviert sind. Anwohner haben das Recht, ihr Fahrzeug dort über längere Zeiträume zu parken. Der Ausweis kann beim zuständigen Bürgeramt in Berlin beantragt werden und hat eine Laufzeit von mehreren Monaten bis zu zwei Jahren. Die Beantragung ist gebührenpflichtig, wie vom Berlin Stadtservice erläutert wird.
Politische Auseinandersetzungen und unterschiedliche Ansichten
Die Preiserhöhung ist jedoch nicht unumstritten. Während die CDU eine umfassende Vereinfachung der Parkraumbewirtschaftung und die Digitalisierung der Überwachung fordert, zeigt sich SPD-Verkehrsexperte Tino Schopf irritiert über die Vorschläge der CDU. Er erwartet eine zügige Preiserhöhung, um die Verwaltungskosten zu decken, äußert jedoch den Wunsch nach einem klaren Konzept für die Parkraumbewirtschaftung. Schopf hat zudem eine Erhöhung der Parkausweisgebühr auf 160 Euro pro Jahr gefordert, um zusätzliche Mehreinnahmen zu generieren, die in den Ausbau von Fuß- und Radwegen sowie in den öffentlichen Nahverkehr fließen sollen. Diese Position steht im Kontrast zur Forderung von Bonde und CDU.
Die rot-rot-grüne Vorgängerregierung hatte ursprünglich eine Erhöhung der Gebühr auf 120 Euro geplant. Nach der Wahlwiederholung im Februar 2023 und dem darauffolgenden Regierungswechsel wurde dieser Plan jedoch auf eine Erhöhung auf 60 Euro reduziert. Konflikte innerhalb der Koalition sind zu erwarten, insbesondere in den Haushaltsverhandlungen. Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bestätigte, dass unterschiedliche Auffassungen zur Parkgebührenhöhe bestehen. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) geht sogar weiter und hat eine Jahresgebühr von 365 Euro ins Spiel gebracht, womit Einnahmen von 76 Millionen Euro pro Jahr für die Stadt Berlin generiert werden könnten, so der Bericht von der taz.
Aktuelle Einnahmen und Vergleich mit anderen Städten
Aktuell gibt es in Berlin rund 210.000 Anwohnerparkausweise, was bei der momentanen Gebühr von 10,20 Euro jährlich Einnahmen von etwa 2,1 Millionen Euro generiert. Um den hohen Verwaltungsaufwand zu decken und die Verkehrssituation zu verbessern, wurde die Diskussion um eine Erhöhung der Gebühren laut. Städte wie Bonn erheben bereits die höchsten Gebühren für Anwohnerparken in Deutschland, und Berlin könnte sich diesem Trend anschließen.
Die Diskussion um die Parkgebühren zeigt somit nicht nur die finanziellen Aspekte auf, sondern wirft auch Fragen zur Verkehrspolitik in der Stadt auf. Die Spannungen zwischen den politischen Akteuren deuten darauf hin, dass die kommende Entscheidung im Herbst Antworten auf zahlreiche offene Fragen in Bezug auf die Mobilität und das Parken in Berlin bringen könnte.