Stromausfall in Berlin: Sicherheitslücken bei kritischer Infrastruktur!

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Terroranschlag in Treptow-Köpenick: Stromausfall betrifft 50.000 Haushalte. Ermittlungen dauern an. Sicherheitsexperten warnen vor weiteren Angriffen.

Terroranschlag in Treptow-Köpenick: Stromausfall betrifft 50.000 Haushalte. Ermittlungen dauern an. Sicherheitsexperten warnen vor weiteren Angriffen.
Terroranschlag in Treptow-Köpenick: Stromausfall betrifft 50.000 Haushalte. Ermittlungen dauern an. Sicherheitsexperten warnen vor weiteren Angriffen.

Stromausfall in Berlin: Sicherheitslücken bei kritischer Infrastruktur!

In Berlin-Treptow-Köpenick ereignete sich vor vier Wochen ein gezielter Anschlag auf einen Strommast, der in der Folge rund 50.000 Haushalte sowie Gewerbekunden zeitweilig ohne Strom ließ. Die Stromversorgung konnte erst nach etwa 60 Stunden vollständig wiederhergestellt werden. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) äußerte sich optimistisch bezüglich der Tätersuche, während die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft weiterhin andauern. Über den Vorfall berichten rbb24, in dem auch auf einen ähnlichen Vorfall im März 2024 in Grünheide verwiesen wird, bei dem ein Strommast ebenfalls in Brand gesetzt wurde.

Die Ermittler fanden ein Bekennerschreiben, das auf der Plattform Indymedia veröffentlicht wurde und von einer Gruppe namens „Vulkangruppe“ sowie „Einige Anarchist:innen“ unterzeichnet war. Manuel Atug, ein renommierter Sicherheitsexperte, macht darauf aufmerksam, dass die Informationen über Stromtrassen öffentlich zugänglich sind und daher kein spezielles Wissen benötigt wird, um solche Angriffe durchzuführen. Kritisiert wird zudem das fehlende Notfallmanagement und die langsamen Reaktionszeiten im Falle eines Stromausfalls, während Henrik Beuster von Stromnetz Berlin die Vorbereitung und Reaktionsfähigkeit seines Unternehmens verteidigt.

Gefahren für die kritische Infrastruktur

Die Gefahr von weiteren Anschlägen auf die kritische Infrastruktur bleibt bestehen, fügt Atug hinzu, der mehr Präventionsmaßnahmen fordert, um potenzielle Folgeschäden zu minimieren. Die Edis AG, die für den Brandenburger Vorfall zuständig ist, versichert jedoch, dass sie Notfallpläne haben und regelmäßig Übungen durchführen. Nach den Ereignissen wurden die Sicherheitsvorkehrungen am wiederaufgebauten Strommast, wie etwa durch Stacheldraht und Kameras, erhöht.

Parallel zu den Vorfällen in Deutschland hat es zu Beginn der Woche massive Stromausfälle in Spanien und Portugal gegeben, die erhebliche Beeinträchtigungen im Alltag zur Folge hatten. In diesem Zusammenhang wird auch ein möglicher Cyberangriff auf die Infrastruktur untersucht. Für Deutschland gibt die Bundesnetzagentur jedoch Entwarnung; ein vergleichbarer Stromausfall sei aufgrund der redundanten Struktur des Stromnetzes unwahrscheinlich. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der kritischen Infrastruktur, einschließlich Energie, Wasser, Transport, Kommunikation, Gesundheit und Finanzwesen, wie DW berichtet.

Cybersicherheit als Herausforderung

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die Bedrohungen für kritische Infrastrukturen, insbesondere aus dem Cyberraum, als hoch eingestuft. Diese Erkenntnis verdeutlicht die Notwendigkeit umfassender Strategien gegen Bedrohungen wie staatlich unterstützte Operationen, Cyberkriminalität und Hacktivismus, die ideologische Ziele verfolgen. Claudia Plattner, Präsidentin des BSI, warnt eindringlich vor den potenziellen Folgen einer gestörten Energieversorgung. Die Entwicklungen zeigen, dass geopolitische Spannungen auch die Motivationslage möglicher Angreifer beeinflussen.

Angesichts dieser Herausforderungen werden Maßnahmen zur Stärkung der Cybersicherheit im Energiesektor diskutiert. Dazu gehört die Entwicklung und Durchsetzung sektorspezifischer Sicherheitsstandards für alle Akteure im Energiesystem. Ein zentrales Ziel ist es, dass nur Komponenten von als „vertrauenswürdig“ eingestuften Staaten in der kritischen Infrastruktur verwendet werden. Die kommende deutsche Regierung plant Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zwölf Jahren, mit dem Ziel, Bindungsstandards für Wasserversorgung, Energie, Verkehr und Kommunikation zu schaffen, wie aus den Informationen von BSI hervorgeht.