Prozessauftakt in Berlin: Wiederholungstäter wegen Vergewaltigung vor Gericht

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Am 2. Oktober 2025 beginnt der Prozess gegen Marvin S. wegen Vergewaltigungs-Vorwürfen vor dem Landgericht Berlin.

Am 2. Oktober 2025 beginnt der Prozess gegen Marvin S. wegen Vergewaltigungs-Vorwürfen vor dem Landgericht Berlin.
Am 2. Oktober 2025 beginnt der Prozess gegen Marvin S. wegen Vergewaltigungs-Vorwürfen vor dem Landgericht Berlin.

Prozessauftakt in Berlin: Wiederholungstäter wegen Vergewaltigung vor Gericht

Am 2. Oktober 2025 hat am Berliner Landgericht ein neuer Prozess gegen den 38-jährigen Marvin S. begonnen. Der Angeklagte, der im Juli 2025 wegen der Vergewaltigung einer 20-jährigen Abiturientin zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, sieht sich nun weiteren schweren Vorwürfen gegenüber. In diesem Verfahren geht es um mutmaßliche Vergewaltigungen an zwei weiteren jungen Frauen, die zwischen Februar 2020 und März 2021 in Berlin stattgefunden haben sollen.

Bereits während des ersten Prozesses wurden belastende Informationen bekannt, nachdem das Handy des Angeklagten ausgewertet wurde. Dabei traten aufnahmen zutage, die auf sein verschuldetes Verhalten hinwiesen. Seine Taten sollen sich durch die gezielte Ausnutzung der hilflosen Lage seiner Opfer ausgewiesen haben. Marvin S. wird vorgeworfen, die Frauen, während sie bewusstlos waren, vergewaltigt zu haben.

Schockierende Details der Anklage

Wie das Gericht ausführte, verwendete Marvin S. bei der Abiturientin Drogen, um sie in einen desolaten Zustand zu versetzen, wobei sie sogar einen Herzstillstand erlitt und reanimiert werden musste. Der Richter bezeichnete die Tat als „verstörendes Tatbild“. Die neue Anklage umfasst vier zusätzliche Vorwürfe der Vergewaltigung, die auf der Auswertung der Aufnahmen beruhen, die den Angeklagten stark belasten.

Im ersten Prozess wurde Marvin S. nicht nur für die Vergewaltigung schuldig gesprochen, sondern auch, weil er frauenverachtende Kommentare über sein Opfer gemacht und mehrere Videos der Taten gedreht hatte. Das Urteil dieses Verfahrens ist bislang nicht rechtskräftig, und eine mögliche zusätzliche Sicherheitsverwahrung droht ihm bei einer weiteren Verurteilung.

Gesellschaftliche Dimension von Sexualdelikten

Der anhaltende Anstieg von Sexualdelikten in Deutschland, zu denen auch Vergewaltigung und sexueller Missbrauch zählen, zeigt die Dringlichkeit, solche Fälle öffentlich zu thematisieren. Im Jahr 2024 wurde ein Höchststand von rund 128.000 Fällen erreicht, wobei der Gesamtanteil der weiblichen Opfer bei etwa 91 Prozent liegt und bei Vergewaltigungen sogar circa 94 Prozent betragen soll. Besonders gefährdet sind jugendliche und junge Frauen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren. Die Gründe für diese besorgniserregenden Zahlen sind vielseitig und beinhalten unter anderem ein erhöhtes Bewusstsein für sexuelle Gewalt sowie eine größere Anzeigebereitschaft der Opfer.

Die gesellschaftliche Verantwortung, die Notwendigkeit von Veränderungen und die Bekämpfung tradierter Machtstrukturen sind Lösungsansätze, die nicht nur gegen die Täter gerichtet sein sollten, sondern auch das Umfeld und die gesellschaftlichen Normen reflektieren sollten. Der Fall von Marvin S. ist ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, Sexualdelikte ernst zu nehmen und die Opfer zu unterstützen, um die Dunkelziffer nicht gemeldeter Fälle zu reduzieren.

Die kommenden elf Prozesstage werden entscheidend sein, um Licht in das Dunkel der schweren Vorwürfe zu bringen und um zu zeigen, wie unser Rechtssystem mit solch erschütternden Taten umgeht.