Elfriede-Hengstenberg-Platz: Ein Denkmal für Mut und Bildung in Zehlendorf
Am 12.09.2025 wurde in Zehlendorf der Elfriede-Hengstenberg-Platz eingeweiht, zu Ehren der engagierten Pädagogin und Innovatorin.

Elfriede-Hengstenberg-Platz: Ein Denkmal für Mut und Bildung in Zehlendorf
Am 12. September 2025 wurde eine bisher namenlose Grünfläche in Zehlendorf offiziell in Elfriede-Hengstenberg-Platz umbenannt. Der Platz, der sich zwischen der Sven-Hedin-Straße, Forststraße und der Fürstenstraße befindet, war Schauplatz einer gut besuchten Feier, die musikalisch umrahmt wurde. An der Veranstaltung nahmen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, politische Vertreter sowie Weggefährten von Elfriede Hengstenberg teil. Bezirksstadtrat Urban Aykal enthüllte zusammen mit Dirk Jordan, dem ehemaligen Volksbildungsstadtrat in Kreuzberg und Initiator der Benennung, das neue Straßenschild.
Die Initiative zur Platzbenennung kam aus der Zivilgesellschaft und wurde am 14. Mai 2025 einstimmig von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschlossen. Urban Aykal würdigte die Verdienste Hengstenbergs und betonte ihre Bedeutung für Mut, Menschlichkeit und pädagogische Innovationskraft. Elfriede Hengstenberg lebte von 1892 bis 1992 und war während ihrer Laufbahn als Pädagogin in Zehlendorf besonders für ihren innovativen Bewegungsansatz bekannt.
Ein innovativer Ansatz in der Bewegungserziehung
Hengstenberg entwickelte kreative Methoden zur Förderung der Körperwahrnehmung und geistigen Entwicklung von Kindern. Ihre Arbeitsweise basierte auf dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder, wobei sie einfache Materialien wie Stäbe und Bretter einsetzte. Diese Ansätze sind ein wesentlicher Bestandteil der Bewegungs- und Wahrnehmungspädagogik, die bis heute viele Bildungseinrichtungen prägt. Laut Berichten wird ihr Einfluss auf die frühkindliche Bildung und Bewegungsförderung in Kindertageseinrichtungen als außerordentlich wertvoll angesehen, insbesondere im Hinblick auf die physische, psychische und soziale Gesundheit der Kinder.
Trotz der schwierigen Umstände während des Nationalsozialismus hielt Hengstenberg an ihren Prinzipien fest. Sie passte ihre Arbeit nicht der herrschenden Ideologie an und half verfolgten Familien, insbesondere Juden, bei der Flucht aus Deutschland. Ihr mutiger Einsatz zeugt von einer tiefen Menschlichkeit und einem starken Engagement für das Wohl der Schwächeren.
Die Feier zur Platzbenennung war nicht nur eine Hommage an eine außergewöhnliche Persönlichkeit, sondern auch ein Zeichen für die Anerkennung des Wertes von Bildung, Bewegung und humanitärer Haltung in der heutigen Gesellschaft. Die Benennung des Elfriede-Hengstenberg-Platzes stellt somit einen wichtigen Schritt in der Würdigung von Leistungen hervor, die weit über die eigene Zeit hinausreichen.
Für interessierte Leser bietet die Expertise von Ina Hunger, die sich mit den Potenzialen von Bewegung im Kontext frühkindlicher Bildung beschäftigt, wertvolle Informationen zu den positiven Auswirkungen von Bewegungsförderung auf die Entwicklung von Kindern. Die Monographie beleuchtet verschiedene Aspekte der Bewegungs- und Wahrnehmungspädagogik und wird von Fachleuten als bedeutende Ressource angesehen, um den Einfluss von Bewegung auf die kindliche Entwicklung besser zu verstehen (pedocs.de).
Mit der Benennung des neuen Platzes wird das Erbe von Elfriede Hengstenberg lebendig gehalten und das Bewusstsein für die Bedeutung von innovativen Bildungsansätzen in der Gesellschaft gestärkt. Wie berlin.de sowie gazette-berlin.de berichten, ist die Platzbenennung eine wertvolle Anerkennung für die Leistungen in der Pädagogik und erinnert an die Notwendigkeit, Bildung in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.