Stau-Chaos auf der A100: Elsenbrücke bremst Berliner Verkehr aus!
Die Eröffnung des neuen A100-Abschnitts in Berlin sorgt für Staus und Diskussionen über Verkehr und Umwelt.

Stau-Chaos auf der A100: Elsenbrücke bremst Berliner Verkehr aus!
Am 27. August 2025 wurde ein neuer Abschnitt der Berliner Stadtautobahn A100 offiziell eröffnet. Die rund 3,2 Kilometer lange Erweiterung führt vom Dreieck Neukölln bis zur Anschlussstelle Treptower Park und war das Ergebnis von zwölf Jahren Bauzeit mit Gesamtkosten von 721 Millionen Euro. Diese Eröffnung fand im Rahmen eines Festakts im Hotel Estrel statt, bei dem etwa 150 Demonstranten ihre Stimmen gegen das Projekt erhoben. Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) nahmen an diesem feierlichen Anlass teil, während 280 Polizisten die Situation absicherten. In der Nacht vor der Eröffnung kam es zu einer Farbattacke an der Dieselstraße, was die Spannungen um das Projekt unterstrich. Wegner verteidigte den Bau und betonte, dass er den Verkehr aus den Wohngebieten herausziehen soll.
Schwierig gestaltete sich der Verkehrsfluss bereits am ersten Wochenende nach der Eröffnung. Am Samstagnachmittag bildeten sich erhebliche Staus in Richtung Treptow. Autofahrer benötigten für drei Kilometer etwa 20 Minuten. Auch am Freitagnachmittag herrschte in die gleiche Richtung zeitweise stockender Verkehr. Aufgrund verspäteter Staus zeichnete sich eine problematische Verkehrslage am Ende des neuen Bauabschnitts ab, insbesondere an der nahegelegenen Elsenbrücke, die derzeit nur über eine Fahrspur pro Richtung verfügt. Die Verkehrsinformationszentrale sah sich gezwungen, zeitweise einen Tunnel in Richtung Treptow zu sperren, da dort ein Stillstand nicht geduldet wird.
Verkehrsstrategien und Herausforderungen
Verkehrssenatorin Ute Bonde plant Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses, indem die Ampeln angepasst werden sollen, um den A100-Verkehr kontrolliert einzuspeisen. Dies könnte jedoch Rückstaus in Kauf nehmen, was von Bezirksstadträtin Claudia Leistner (Grüne) als unverantwortlich kritisiert wurde. Während die Eröffnung des neuen Abschnitts für einige als einen Fortschritt gilt, haben Kritiker wie die Linke und die Grünen Bedenken hinsichtlich der negativen Auswirkungen auf Lärm und Luftqualität geäußert.
Der Bau und die Eröffnung des neuen Abschnitts der A100 stehen im Rahmen einer umfassenderen Verkehrsprognose, die vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMV) erstellt wurde. Prognosen zeigen, dass das Verkehrsaufkommen auf Bundesfernstraßen bis 2040 um 11,7 % ansteigen wird, was aufgrund der anhaltenden Urbanisierung und des wachsenden Lkw-Verkehrs von 42,2 % bejahrt wird. Diese Bedingungen erhöhen den Druck auf die städtischen Verkehrsnetze, was die Notwendigkeit von Projekten wie der A100-Verlängerung unterstreicht.
Die Frage bleibt, ob die Infrastruktur diesen wachsenden Anforderungen gerecht werden kann, ohne dass die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigt wird. Kritische Stimmen haben bereits gefordert, die Autobahnverlängerungen zu stoppen und alternative Konzepte für die Verkehrswende zu entwickeln.
Insgesamt ist der neue Abschnitt der A100 nicht nur eine weitere Erweiterung des Berliner Autobahnnetzes, sondern auch ein Paradebeispiel für die Spannungen zwischen Entwicklung, Verkehrswende und Umweltschutz in einer wachsenden Stadt.
Für weitere Informationen zu den Details der A100-Erweiterung lesen Sie bitte rbb24 berichtet, tagesschau.de in seiner Berichterstattung und die BMV zur Verkehrsprognose.