Ausstellung im Tempelhof: Erinnerungen an das schlimmste Musikmassaker
Im ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin eröffnet die Ausstellung zum Hamas-Angriff auf das Nova Music Festival, das 2023 411 Todesopfer forderte.

Ausstellung im Tempelhof: Erinnerungen an das schlimmste Musikmassaker
Im ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin ist die Ausstellung „October 7, 06:29 AM – The Moment Music Stood Still“ eröffnet worden. Die Veranstaltung thematisiert den verheerenden Angriff der Hamas auf das Nova Music Festival am 7. Oktober 2023. Dieser Überfall gilt als das größte Massaker in der Geschichte von Musikfestivals, bei dem insgesamt 411 von 3.000 Festivalbesuchern ermordet wurden, viele weitere verletzt und über 40 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden. Tagesspiegel berichtet, dass der Angriff um 6:29 Uhr morgens begann, als die Angreifer Raketen abfeuerten und die Festivalbesucher brutal attackierten.
Die Ausstellung, die zuvor in Tel Aviv, New York, Miami und anderen Städten gezeigt wurde, ist erstmals in Europa zu sehen. Veranstalter möchten mit dieser Präsentation die Ereignisse des Angriffs rekonstruktion und die grausamen Auswirkungen auf die Betroffenen beleuchten. Besucher können sich auf eine detailgetreue Nachbildung des Festivalgeländes freuen, mit Bäumen, Sand und einer Bühne, die den Original-Baldachin zeigt. ZDF fügt hinzu, dass auch persönliche Gegenstände, Fotos der Opfer und Videos vom Angriff sowie Installationen zu sehen sind.
Individuelle Schicksale im Fokus
Ein zentraler Bestandteil der Ausstellung sind Videoaufzeichnungen, die im Dauerschleifenmodus die Schrecken der Angriffe auf die Festivalbesucher zeigen. Aufnahmen zeigen Soldaten, die Leichname entdecken, sowie verzweifelte Mütter, die um ihre verletzten Kinder kämpfen. In einem abgetrennten Raum werden Berichte über Vergewaltigungen und Verstümmelungen präsentiert, um das ganze Spektrum der Gräueltaten sichtbar zu machen. Tagesschau meldet, dass das Festivalgelände in der Nähe des Gazastreifens eines der Hauptziele des großangelegten Angriffs war, bei dem mehr als 700 Todesopfer auf israelischer Seite zu beklagen sind.
Das Publikum hat die Möglichkeit, täglich an Gesprächen mit Überlebenden teilzunehmen, die über ihre Flucht und ihre Überlebensstrategien berichten. Diese persönlichen Erzählungen liefern einen eindrucksvollen Einblick in die traumatischen Erlebnisse der Opfer und verstärken die emotionale Botschaft der Ausstellung. Die Veranstaltung ist vom 7. Oktober bis 16. November 2025 geöffnet, mit besonderen Öffnungszeiten an Wochentagen und Wochenenden.
Ein Appell an die Zukunft
Die Ausstellung hat das Motto „We will dance again“ und dient nicht nur der Erinnerung, sondern auch dem Appell für eine bessere Zukunft. Angehörige der Opfer fordern Verantwortung und setzen sich dafür ein, dass die Geiseln zurückkehren. In einem speziell eingerichteten Healing-Bereich können Besucher entspannen und sich mit der Thematik auseinandersetzen. Diese facettenreiche Erlebnisausstellung fordert die Gesellschaft auf, sich mit den unerträglichen Konsequenzen solcher Gewalttaten intensiv auseinanderzusetzen und die Betroffenen nicht zu vergessen.