SchwuZ in Berlin: Alarmstufe Pink! Insolvenz bedroht Queer-Kultur!

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Berlin kämpft mit dem drohenden Verlust des queeren Clubs Schwuz, der Insolvenz anmeldete. Bedeutung und Zukunft ungewiss.

Berlin kämpft mit dem drohenden Verlust des queeren Clubs Schwuz, der Insolvenz anmeldete. Bedeutung und Zukunft ungewiss.
Berlin kämpft mit dem drohenden Verlust des queeren Clubs Schwuz, der Insolvenz anmeldete. Bedeutung und Zukunft ungewiss.

SchwuZ in Berlin: Alarmstufe Pink! Insolvenz bedroht Queer-Kultur!

Der SchwuZ, Deutschlands ältester Queer-Club, hat am 15. September 2025 Insolvenz angemeldet. Der Club, der 1977 gegründet wurde, ist seit Jahrzehnten eine zentrale Institution in der LGBTQ+ Nachtkultur Berlins und hat bereits zur Gründung des Magazins Siegessäule beigetragen. Trotz aller Bemühungen, die seit Anfang 2024 begonnenen finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden, war der Club gezwungen, einen tiefen Einschnitt in seine Betriebskosten zu vollziehen.

Die Probleme begannen ernsthaft im Jahr 2024, als ein signifikantes Defizit festgestellt wurde. Im Mai 2025 meldete die Geschäftsführung, dass monatlich zwischen 30.000 und 60.000 Euro fehlten, was zu massiven Einschnitten im Personal führte. SchwuZ-Chefin Katja Jäger kündigte am 20. Mai 2025 die Entlassung von 33 Mitarbeitern an, was in der Berliner LGBTQ+ Community für Aufruhr sorgte. Diese Entscheidung wurde als notwendig erachtet, um eine vollständige Schließung des Clubs zu verhindern.

Umstrukturierungsmaßnahmen und Zukunftsperspektiven

Trotz der Kündigungen und der laufenden Insolvenzverfahren plant der SchwuZ, vorerst bis Oktober 2025 geöffnet zu bleiben. In einer Erklärung über Instagram und eine E-Mail an rbb ermutigte das Management die Besucher, den Club weiterhin zu unterstützen: „Kommt vorbei. Tanzt. Feiert!“ Die Mitarbeiterverträge bleiben bestehen und die Gehälter werden weiterhin gezahlt, wobei ein externer Insolvenzberater engagiert wurde, um einen Sanierungsplan zu entwickeln.

Die Umstrukturierungsmaßnahmen, die durchgeführt wurden, um dem seit Jahren anhaltenden Niedergang entgegenzuwirken, umfassten unter anderem reduzierte Öffnungszeiten und den Start einer Crowdfunding-Kampagne zur Modernisierung der Infrastruktur. Allerdings war die Antwort der Community eher verhalten: Von einem Ziel von 150.000 Euro wurden bisher lediglich 3.000 Euro gesammelt. Die Sorgen um den Erhalt solch wichtiger Orte wie dem SchwuZ sind nicht nur in der Community, sondern auch in der Politik angekommen. Ex-Kultursenator Klaus Lederer und die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus äußerten Besorgnis über die Lage der queeren Subkultur in Berlin.

Ein Rückblick und Ausblick

Der SchwuZ, der 2013 von Kreuzberg nach Neukölln umzog und dort seine neue, größere Venue mit über 1000 Plätzen eröffnete, war nicht nur ein beliebter Treffpunkt für feierwütige Berliner, sondern auch ein Symbol für Identität und Freiheit in der queeren Kultur. Mit der Insolvenz wird die Zukunft der Institution ungewiss. Es bleibt abzuwarten, ob sich aus den Sanierungsmaßnahmen ein Neuanfang entwickeln kann. Die Entscheidung, die Insolvenz anzumelden, stellt einen Wendepunkt in der Geschichte des SchwuZ dar und verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen die queere Nachtkultur in Berlin konfrontiert ist.

Die Herzen der Besucher und Unterstützer des SchwuZ sind nun gefragt, um dieses bedeutende Stück Berliner Geschichte und Kultur am Leben zu erhalten, während die formellen Insolvenzverfahren voraussichtlich im Oktober beginnen.