30 Jahre Mauer des Gedenkens: Schüler_innen gestalten Erinnerungsort!

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Am 17.07.2025 erhalten Schüler_innen der Löcknitz-Grundschule Jugendkompetenzpässen für ihr Engagement im Projekt „Mauer des Gedenkens“.

Am 17.07.2025 erhalten Schüler_innen der Löcknitz-Grundschule Jugendkompetenzpässen für ihr Engagement im Projekt „Mauer des Gedenkens“.
Am 17.07.2025 erhalten Schüler_innen der Löcknitz-Grundschule Jugendkompetenzpässen für ihr Engagement im Projekt „Mauer des Gedenkens“.

30 Jahre Mauer des Gedenkens: Schüler_innen gestalten Erinnerungsort!

Am 17. Juli 2025 fand an der Löcknitz-Grundschule eine besondere Veranstaltung statt, die das 30-jährige Bestehen des Projekts „Mauer des Gedenkens“ feierte. Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann überreichte im Rahmen des Festakts Jugendkompetenzpässe an Schüler_innen der sechsten Klasse, deren Engagement in dem Projekt entscheidend für dessen Erfolg ist. Die Veranstaltung wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Löcknitz-Grundschule und dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg durchgeführt.

Das Projekt „Mauer des Gedenkens“ hat sich als wachsendes Mahnmal auf dem Schulhof etabliert, bei dem die Schüler_innen jährlich Gedenksteine gestalten. Diese Steine tragen die Namen, Daten und Geschichten jüdischer Nachbar_innen, die während der NS-Zeit litten. Besonders bedeutend ist, dass viele der Gedenksteine an Personen erinnern, die im selben Kiez lebten, und somit eine direkte Verbindung zur lokalen Geschichte schaffen.

Besondere Gäste und ihre Beiträge

Die Veranstaltung zog mehrere besondere Gäste an, darunter Ines Walther, die Schulleiterin der Löcknitz-Grundschule, und Carolin Henke, die Staatssekretärin für Bildung, Jugend und Familie. Auch Anan Zen, der Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Botschaft des Staates Israel, war anwesend, was die internationale Bedeutung des Projekts unterstreicht.

In den 1990er Jahren stieg in Berlin das Interesse an der Geschichte der Berliner Mauer. Opferverbände forderten eine umfassende Erinnerung an das Mauerregime und seine Opfer. Wie berliner-mauer-weltweit.eu berichtet, waren die Spuren der Mauer oft nur auf Führungen zu finden, was das Verständnis der Teilung erschwerte. Die Diskussion um den Abriss zahlreicher Mauerreste und die Sichtbarmachung der Geschichte war damit eng verknüpft.

Erinnerungskultur und Gedenkstätten in Berlin

Die Berliner Mauer gilt seit 1961 als Symbol für die Opfer des DDR-Regimes. Bis 1989 wurden rund 50 Denkmale für Maueropfer errichtet. Der Fall der Mauer 1989 symbolisierte den Untergang der SED-Diktatur und stellte ein bedeutendes Ereignis in der Weltgeschichte dar, das auch einen gewaltfreien Widerstand gegen Unterdrückung repräsentiert, wie berlin.de hervorhebt.

Im Kontext der Berliner Erinnerungskultur haben sich zahlreiche Gedenkstätten entwickelt. 1998 wurde die zentrale Gedenkstätte an der Bernauer Straße eröffnet, die mittlerweile über eine Million Besucher jährlich anzieht. Ebenso erhielt die East Side Gallery, ein 1,3 Kilometer langer bemalter Mauerabschnitt, im Jahr 2008 eine Rekonstruktion und ist heute ein bedeutender Erinnerungsort. Die Anerkennung und Pflege der Gedenkstätten sind zentral für die Geschichts- und Politikausbildung der Berliner Bevölkerung.

Die Gedenkinitiativen, wie das „Parlament der Bäume“, das 2020 an das Land Berlin übertragen wurde, sowie die zahlreichen freien Führungen und Seminare, bieten den Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu Wissen über die Vergangenheit und erinnern an die Schicksale derjenigen, die unter dem Mauerregime litten. Die kontinuierliche Arbeit an Erinnerungsprojekten zeigt, dass das Interesse an der Geschichte der Mauer stetig wächst und eine sorgfältige Präsentation dieser Spuren angestrebt wird.