Kunst in Spandau: Von Obdachlosen und urbanen Reflexionen

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Die Ausstellung „Urban Reflections“ von Simone Zaugg in der Zitadelle Spandau thematisiert das Leben in der Stadt bis 11. Januar 2024.

Die Ausstellung „Urban Reflections“ von Simone Zaugg in der Zitadelle Spandau thematisiert das Leben in der Stadt bis 11. Januar 2024.
Die Ausstellung „Urban Reflections“ von Simone Zaugg in der Zitadelle Spandau thematisiert das Leben in der Stadt bis 11. Januar 2024.

Kunst in Spandau: Von Obdachlosen und urbanen Reflexionen

In der Zitadelle Spandau wird zur Zeit die Ausstellung „Urban Reflections“ von der Künstlerin Simone Zaugg präsentiert, die einen eindrucksvollen Blick auf das urbane Leben wirft. Diese Ausstellung thematisiert unter anderem die Situation von Obdachlosen und das Leben im Freien. In einer der eindringlichen Szenen schläft ein Obdachloser auf einem ausrangierten Sofa vor einer mit Graffitis übersäten Wand. Der Street-Art-Künstler verleiht dieser Szene eine zusätzliche Dimension, indem er den Obdachlosen mit den Worten „Home Less“ übersprüht. Diese Konfrontation mit der Realität des städtischen Lebens wird durch die Installation von Zaugg verstärkt, die auch Baustellen und Sperrmüll in den Fokus rückt. Der Obdachlose verlässt wenig später die Szenerie und sammelt seine leeren Bierflaschen ein, was die Vergänglichkeit und die Herausforderungen seiner Lebensumstände verdeutlicht.

Die Doppelausstellung umfasst außerdem die Installation „gold“ des Künstlers Pfelder, die ebenfalls urbane Phänomene anspricht. Pfelders Konzept beinhaltet einen Fußballkäfig, der als Metapher für Gemeinschaft und Sport in städtischen Räumen dient. Diese Kunstwerke sind bis zum 11. Januar 2024 im Zentrum Aktuelle Kunst (ZAK) zu sehen und zielen darauf ab, die Herausforderungen des urbanen Lebens auf künstlerische Weise zu reflektieren und zu hinterfragen. Pfelder äußerte seine Bedenken bezüglich der finanziellen Kürzungen im Kunstbereich, die auch Auswirkungen auf die Schaffenskraft haben. Bei einem Besuch des Regierenden Bürgermeisters in der Zitadelle sprach er über die Herausforderungen, mit denen die Kunstszene konfrontiert ist.

Soziale und kulturelle Reflexion

Die Ausstellung von Zaugg und Pfelder findet in einem Kontext statt, der eine tiefe Reflexion über die soziale Umgebung und den urbanen Wandel erfordert. Dies zeigt sich auch in einem anderen Projekt, das unter dem Titel „Von kleinen und von grossen Häusern“ in Arbon stattfindet. Hier wird das Ziel verfolgt, die Kunsthalle Arbon in den Kreislauf der Immobilienwirtschaft einzubringen und mit dem Wandel von ehemaligen Gewerbegebieten zu beschäftigen. In der Industriehalle am See wird die Transformation von städtischen Umgebungen thematisiert und künstlerisch erfahrbar gemacht. In einem Kellergewölbe können Besucher die Ansichten einzelner Projekte von Zaugg und Pfelder einsehen, die die sozialen Umgebungen und ihre Fragestellungen reflektieren.

Diese Ausstellungen verdeutlichen, wie Kunst im öffentlichen Raum nicht nur ästhetische Anziehungskraft gewinnen kann, sondern auch soziale und kulturelle Bedeutungen webt, die Städte lebendiger machen. Bedeutende Projekte schaffen es, triste Orte in lebendige Anziehungspunkte zu verwandeln und das Bewusstsein für soziale Themen zu schärfen. Die Kunstwerke von Künstlern wie Katharina Grosse oder Banksy sind Beispiele, wie öffentlich zugängliche Kunstwerke zur Reflexion über unsere Umgebung und Daseinsform anregen.

Die Verbindung zwischen urbaner Kunst und der gesellschaftlichen Realität wird in den aktuellen Ausstellungen in der Zitadelle Spandau sowie in Arbon deutlich. Hier werden nicht nur die materiellen, sondern auch die emotionalen Aspekte des Lebens in städtischen Räumen erkennbar. Diese Kunstform leistet somit einen entscheidenden Beitrag zur Transformation unserer Städte und zur Förderung von Gemeinschaften.