Rätselhafter Fall: Nick F. aus Döbern weiterhin vermisst – Prozess geht weiter!

Im Fall Nick F. aus Döbern, der seit 2023 in Südafrika vermisst wird, läuft weiterhin ein komplexer Prozess mit neuen Zeugen.

Im Fall Nick F. aus Döbern, der seit 2023 in Südafrika vermisst wird, läuft weiterhin ein komplexer Prozess mit neuen Zeugen.
Im Fall Nick F. aus Döbern, der seit 2023 in Südafrika vermisst wird, läuft weiterhin ein komplexer Prozess mit neuen Zeugen.

Rätselhafter Fall: Nick F. aus Döbern weiterhin vermisst – Prozess geht weiter!

Der Fall um den 22-jährigen Nick Frischke aus Döbern, der vor mehr als zwei Jahren in Südafrika beim Wandern verschwunden ist, bleibt ungeklärt. Am 15. Februar 2023 verließ Nick das Hotel, bestellte ein Uber-Taxi zu einem Armenviertel namens Hangberg und brach zu einer Wanderung in die Berge auf. Diese Region ist stark von Drogenmissbrauch und Kriminalität betroffen, wie ein Warnschild am Wanderweg eindrücklich verdeutlicht.

Der Prozess gegen mehrere Angeklagte wird am Donnerstag fortgesetzt, doch ein Ende ist nach wie vor nicht in Sicht. Seit September 2023 wird dieser komplexe Fall verhandelt, wobei er immer wieder durch verschiedene Verzögerungen unterbrochen wurde. Unter anderem sind weitere Zeugenvernehmungen und der Wechsel der Verteidiger Grund für die Unterbrechungen. Den Angeklagten, die Mitglied der berüchtigten Gang „28“ sind, wird neben dem Überfall auf Nick auch noch Raubüberfälle, Einbrüche und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen.

Ermittlungen und rechtliche Herausforderungen

Die Ermittlungen sind bisher undurchsichtig. Vier Verdächtige wurden rasch identifiziert, nachdem persönliche Gegenstände von Nick, darunter Handys, Rucksack und Kreditkarte, bei ihnen gefunden wurden. Es wird angenommen, dass ein Komplize Nick mit einem Messer angegriffen hat, wobei er in einer eidesstattlichen Erklärung den Hauptangeklagten schwer belastet. Dennoch gibt es bisher keine Anklage wegen Mordes, da die Beweise fehlen und Nicks Körper nicht gefunden wurde. Die Staatsanwaltschaft hat sich entschieden, vorerst zu warten, bis weitere Beweise herangezogen werden können, bevor sie eine Mordanklage erhebt.

Zusätzliche Sicherheitskräfte wurden für den Prozess angefordert; insgesamt sind bei den Anhörungen sechs Polizisten anwesend. Der neue Verteidiger hat um Zeit gebeten, um sich in den Fall einzuarbeiten. Der Anwalt der Angeklagten hatte zuvor sein Mandat aufgrund eines „Interessenkonflikts“ niedergelegt. Am Donnerstag wird der leitende Ermittler ins Kreuzverhör genommen, um weitere Details zur Ermittlungsarbeit zu erläutern.

Kontext der Kriminalität in Südafrika

Der Fall von Nick Frischke ist nicht isoliert. Südafrika hat eine der höchsten Kriminalitätsraten weltweit, nur Kolumbien hat eine ähnlich drastische Lage. Laut einer UN-Studie ist das Land führend bei Mord durch Feuerwaffen und Totschlag. Die Hauptgründe für diese hohe Kriminalitätsrate sind soziale Ungleichheiten und extreme Unterschiede in der Einkommensverteilung. Diese Probleme wurden durch die Apartheid verstärkt, und nach dem Ende dieses Regimes blieb ein Vakuum im Polizeiapparat, das bislang nicht gefüllt werden konnte.

In Armenvierteln wie Hangberg, wo Nicks Wanderung begann, sind die Menschen oft von Kriminalität betroffen. Der Stadtrat von Kapstadt, Jean-Pierre Smith, bemüht sich um die Sicherheit von Touristen, doch der hohe Gewaltpegel verschreckt viele Reisende. Die Polizei in Südafrika sieht sich einer enormen Arbeitslast gegenüber; auf einen Polizisten kommen 200 bis 300 Ermittlungsakten. Um die Sicherheitslage zu verbessern, werden immer wieder neue Maßnahmen eingeführt, jedoch bleibt die Situation angespannt.

Bis Ende August sind noch drei weitere Verhandlungstermine angesetzt. Die Ermittlungen und der Prozess bleiben für die betroffenen Familien und die Öffentlichkeit von großer Bedeutung, da sie auf die anhaltenden Probleme der Kriminalität und der Sicherheitslage in Südafrika aufmerksam machen.

Für weitere Informationen lesen Sie bitte rbb24, Welt und Kapstadt.de.