Protestwelle in Berlin: Hunderte demonstrieren gegen Gaza-Flottille-Stopp
In Berlin demonstrierten am 11.10.2025 rund 800 Menschen gegen den Stopp einer Gaza-Hilfsflotte durch Israel.

Protestwelle in Berlin: Hunderte demonstrieren gegen Gaza-Flottille-Stopp
Am Donnerstagabend, den 11. Oktober 2025, versammelten sich mehrere hundert Menschen in Berlin, um gegen den Stopp einer Gaza-Hilfsflotte durch Israel zu demonstrieren. Laut Polizei beteiligten sich bis zu 800 Personen an der Protestaktion, die friedlich begann. Einige Teilnehmer blockierten jedoch Straßenbahngleise auf dem Alexanderplatz, was zu Spannungen mit den Einsatzkräften führte. Als die Polizei die Gleise räumte, wurden Flaschen auf die Beamten geworfen, was in der Festnahme von etwa 50 Personen mündete.
Vor der Demonstration kam es zu weiteren Ausschreitungen, als fünf Personen den Eingangsbereich des Auswärtigen Amtes mit roter Farbe beschmierten. Bei Handgreiflichkeiten mit den Polizisten wurden drei Frauen und zwei Männer festgenommen, unter anderem wegen des Angriffs auf einen Polizisten. Diese Proteste sind Teil einer größeren internationalen Bewegung, die sich gegen die israelische Militäraktion im Gazastreifen richtet, die mehr als 400 Aktivisten, darunter auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, gefangen genommen hat. Thunberg und ihre Mitstreiter wurden in Sicherheit gebracht, berichten die Aktivisten der Hilfsflotte.
Internationale Proteste und heftige Vorwürfe
Die Aktivisten der Global Sumud Flotilla hatten sich zum Ziel gesetzt, Hilfsleistungen für die von Israel betroffene Bevölkerung im Gazastreifen zu bringen. Doch die israelische Marine stoppte die Flottille, die sich bis zu 70 bis 80 Seemeilen dem Gazastreifen genähert hatte, und brachte die Passagiere in einen israelischen Hafen. Während Israel die Flottille als Provokation bezeichnet, werfen die Aktivisten dem Land Völkerrechtsbruch und Kriegsverbrechen vor. Die türkische Regierung verurteilte den Einsatz und bezeichnete ihn als „Akt des Terrors“ in internationalen Gewässern.
In zahlreichen Städten weltweit fanden Proteste statt. Allein in Spanien demonstrierten Zehntausende gegen die Handlungen der israelischen Marine. Demonstrationen wurden auch in Rom, Dublin, Paris, Den Haag und Buenos Aires registriert, wobei die Teilnehmer von Israel einen Völkermord im Gazastreifen anprangern und den Abbruch der diplomatischen Beziehungen fordern. In Madrid wurde ein Manifest verlesen, das besagt: „Wenn sie die Flottille angreifen, greifen sie uns alle an.“
Der Fall der Hilfsflotte und deren Unterstützer
Die Global Sumud Flotilla, bestehend aus rund 40 Booten, wollte Lebensmittel, Babynahrung und Medikamente in den Gazastreifen bringen. Aktivisten bezeichneten die gewaltsame Festnahme als illegal und von Piraterie geprägt. Mehrere prominente Persönlichkeiten waren Teil des Konvois, darunter Greta Thunberg und Mandla Mandela. Die israelischen Spezialeinheiten enterten die Boote und nahmen mehr als 400 Besatzungsmitglieder aus verschiedenen Ländern in Gewahrsam.
Die Situation im Gazastreifen hat sich verschärft, da Israel trotz des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur weiterhin Militäraktionen durchführt. Laut palästinensischen Angaben sind bereits mindestens 37 Menschen bei den Angriffen getötet worden. Israel plant, die festgenommenen Aktivisten nach Europa abzuschieben, doch viele werfen dem Land vor, die internationale Gemeinschaft herauszufordern und das Völkerrecht zu verletzen.
Die aufkommenden Spannungen und die Reaktionen auf die Ereignisse rund um die Hilfsflotte verdeutlichen die globalen Sorgen über den Konflikt und die humanitäre Krise im Gazastreifen. Während die Solidarität mit den Aktivisten weltweit wächst, bleiben die Fragen nach den Auswirkungen der israelischen Maßnahmen und dem Schicksal der festgenommenen Aktivisten ungelöst.
Mehr Informationen zu den Protesten finden Sie auf rbb24, SWP und Zeit.