Zahnärzte in Berlin verzichten auf Renten: Chaos bei Pensionsversammlung!
Am 11.10.2025 beginnt die chaotische Vertreterversammlung der Berliner Zahnärzt:innen, während massive Finanzverluste drohen.

Zahnärzte in Berlin verzichten auf Renten: Chaos bei Pensionsversammlung!
Am 11. Oktober 2025 fand die Vertreterversammlung der gemeinsamen Pensionskasse der Zahnärzt:innen aus Berlin, Brandenburg und Bremen (VZB) statt. Diese Veranstaltung startete im Chaos, das durch langwierige Streitigkeiten und Formalitäten geprägt war. Mirko Röder, der Anwalt des früheren Chefs des Verwaltungsausschusses Ingo Rellermeier, wurde von der Versammlung ausgeschlossen. Es dauerte fast anderthalb Stunden, bis die Anwesenden zu einer Einigung über die Abläufe kamen, wobei fast 600 Mitglieder sich online zugeschaltet hatten.
Die Versammlung stand unter dem symbolischen Wert eines erheblichen Verlustes, der seitens des ehemaligen Verwaltungsausschusses durch riskante Investitionen in Start-ups entstanden ist. Viele der getätigten Anlagen haben seitdem Ausfälle erlitten, was zu einer möglichen Kürzung der Renten für Tausende von Zahnärzt:innen führen könnte. Thomas Schieritz, der neue Vorsitzende des Verwaltungsausschusses, betonte die Notwendigkeit von Transparenz und Aufklärung über die finanziellen Verhältnisse der Pensionskasse.
Finanzielle Perspektiven im Krisenmodus
Die anhaltende Wirtschaftsflaute hat massive Auswirkungen auf die Renten in den Versorgungswerken, die in der Regel nicht auf das umlagebasierte System der Deutschen Rentenversicherung zurückgreifen. Stattdessen beruht die Finanzierung der Altersrenten auf Kapitalanlagen der Mitgliederbeiträge. In aktuellen Berichten wird darauf hingewiesen, dass die Anlagestrategie der Versorgungswerke an die wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst werden muss. Dies könnte eine Rückkehr zu stabileren Festzinsanlagen notwendig machen, da der Anteil an risikoarmen Anlagen in den letzten Jahren signifikant gesenkt wurde.
Ein beträchtlicher Betrag von insgesamt 500 Millionen Euro wurde in besonders risikoreiche Anlagen investiert, und aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage wird ein Verlust im hohen dreistelligen Millionenbereich erwartet, der abgeschrieben werden muss. Dies ist besonders bedenklich, da ein Viertel des gesamten Vermögens von 2,2 Milliarden Euro akut gefährdet ist. Ein solches Worst-Case-Szenario könnte als einmaliger Fall in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland angesehen werden.
Auswirkungen auf Rentner und zukünftige Regulierung
Die möglichen Konsequenzen für die Rentner sind gravierend, da sie unter Umständen mit einer Erhöhung der Beiträge oder gar Kürzungen ihrer Renten rechnen müssen. Die Renten aus den Versorgungswerken, die in der Regel höher sind als die gesetzliche Rente, schwanken je nach Beruf und Beitragsjahren zwischen 2.500 und 4.000 Euro monatlich. Die derzeitige Lage macht eine neue Anlagestrategie dringlich, um die zukünftige Stabilität der Renten zu gewährleisten.
Angesichts der Herausforderungen, mit denen kleinere Pensionskassen konfrontiert sind, empfiehlt die BaFin, die Bestände dieser Kassen auf größere zu übertragen, um Risiken zu minimieren und die Effizienz zu erhöhen. Diese Konsolidierung ist in den letzten Jahren immer häufiger vorgenommen worden, da sie dazu beiträgt, die finanzielle Stabilität der Versicherten zu erhöhen.
Die eigene Verantwortung der Zahnärzt:innen wird durch die Pflichtmitgliedschaft in berufsständischen Versorgungswerken verstärkt, da sie in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Monatliche Beiträge an die Pensionskasse können dabei bis zu 1.500 Euro betragen, was die Relevanz dieser Diskussion für die gesamte Berufsgruppe verdeutlicht.