Berlin – Könnten diese beiden Polizisten wirklich Verbrecher sein?
Die Staatsanwältin ist fest davon überzeugt: Bülent L.-K. (48) und Mehmet A. (45) sollen einen BMW-Fahrer bei einer vorgetäuschten Polizeikontrolle in Handschellen gelegt und ihn um 55.000 bis 60.000 Euro sowie zwei Handys erleichtert haben. Das Opfer, Rebwar B., erhielt danach ein unvollständiges Sicherstellungsprotokoll und man kündigte ihm eine Hausdurchsuchung an, um den Anschein eines rechtmäßigen Vorgehens zu wahren. Mehr dazu bei m.bild.de.
Bereits zu Prozessbeginn vor dem Landgericht schwiegen die beiden suspendierten Beamten. Das Opfer, Rebwar B., Geschäftsführer einer Gartenbaufirma, sagte hingegen ausführlich als Zeuge aus. Er erinnerte sich bis ins Detail an das Geschehen am 19. Juli 2023 auf der A100, Ausfahrt Messedamm: „Ich wollte Maschinen für die Firma kaufen, hatte Angebote im Raum Magdeburg.“ Wegen eines Autodefekts sei er jedoch umgekehrt und auf dem Heimweg plötzlich Blaulicht und das Signal zum Anhalten gesehen.
Eine beängstigende Erfahrung
Rebwar B. schilderte weiter: „Dann ging alles ganz schnell: ‚Motor aus!‘, ‚Aussteigen!‘, ‚Hände aufs Auto!‘ Dann fesselten sie mir die Hände auf den Rücken.“ Während einer der Beamten im Minibus blieb, durchsuchte der andere den BMW. Der Zeuge: „Ich hatte große Angst. Die Männer waren groß, kräftig. Ich sah eine Waffe. Einer telefonierte ständig …“ Nach etwa 30 Minuten durfte er weiterfahren mit den Worten: „Sie bekommen Post von uns.“ Doch Geld und Handys waren verschwunden.
Erst später bemerkte der Zeuge, dass auch rund 300.000 Euro, die er unter einer Klappe im Kofferraum aufbewahrte, fehlten. „Dort verwahre ich öfter mal schnell Geld“, so Rebwar B. im Gerichtssaal.
Offene Fragen im Prozess
Viele Fragen werfen sich in diesem Fall auf: Sind die Angeklagten tatsächlich die Täter? Rebwar B. erklärte: „Ich erkenne sie nicht wieder.“ Und wenn sie es sind, woher wussten sie von der Fahrt und dem Geld im Auto? Klar ist nur, dass zumindest Mehmet A. zum Tatzeitpunkt finanzielle Schwierigkeiten hatte. Es heißt, er sei spielsüchtig und verschuldet gewesen.
Die Befragung von Zeugen wird am Montag (16. September) fortgesetzt, und es bleibt abzuwarten, ob sich weitere Erkenntnisse ergeben. Eine umfassende Übersicht über die Situation bietet der Bericht auf m.bild.de.