Gestern kam es in Friedrichshain, Berlin, zu einem spektakulären Vorfall: Polizeibeamte nahmen einen mutmaßlichen Autodieb fest. Dieser hatte gegen 13.40 Uhr einen Pritschenwagen am Straßenrand der Massower Straße geparkt, um Baumaterial abzuladen. Als der 42-jährige Eigentümer zurückkehrte, war sein Wagen bereits fort. Mithilfe des GPS-Ortungsdienstes konnte die Polizei das Fahrzeug rasch in der Petersburger Straße lokalisieren. Dort stellte sich heraus, dass der 32-jährige Täter sich weigerte, das Auto zu verlassen, was zur Anwendung von Zwang führte. Der Dieb wurde daraufhin in Polizeigewahrsam genommen und das gestohlene Fahrzeug konnte sicher an den Eigentümer zurückgegeben werden, wie berlin.de berichtete.
Ein Blick auf die automobilen Wurzeln Berlins zeigt, wie sich die Stadt im letzten Jahrzent verändert hat. Vor mehr als 120 Jahren gab es in der Stadt kaum Autos, und das erste offiziell zugelassene Fahrzeug, ein Benz mit dem Kennzeichen A-1, war eher eine Art Kutsche als ein modernes Auto. Bekannt ist, dass dieses historische Fahrzeug im Jahr 1892 seinen ersten Testlauf hatte und die damals menschenüberfüllten Straßen kaum stören konnte. Ein Bericht des Tagesspiegel hebt hervor, dass sich die Verkehrssituation seitdem dramatisch gewandelt hat. Der Platz auf den Straßen wird zunehmend über die Jahre knapper, Autos sind überall, und die Luftqualität leidet stark unter dem gestiegenen Verkehrsaufkommen.
Verkehrswende und ihre Herausforderungen
Die Verkehrswende, die von vielen gefordert wird, soll Fußgängern und Radfahrern zugutekommen und den Straßenraum gerechter verteilen. Während der Senat unter Druck steht, sich zu bewegen, hat sich der Anteil der Autos in Berlin weiter erhöht. Anfang 2018 wurden mehr als 1,2 Millionen Fahrzeuge gezählt. Trotz der Bewegung hin zu Elektrofahrzeugen bleibt der Straßenverkehr überlastet, da auch Lieferdienste im städtischen Verkehr massiv zugenommen haben. Die Realität in Berlin ist geprägt von paradoxer Mobilität – einerseits der Drang zu umweltfreundlicheren Optionen, andererseits das Festhalten am Auto, das das Stadtbild dominiert.