Neukölln schrumpft: Warum Familien dem Bezirk den Rücken kehren

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Neukölln schrumpft bis 2040 um 1,2%, während Berlin wächst. Familien ziehen weg, während die Beliebtheit bei Kreativen bleibt.

Neukölln schrumpft bis 2040 um 1,2%, während Berlin wächst. Familien ziehen weg, während die Beliebtheit bei Kreativen bleibt.
Neukölln schrumpft bis 2040 um 1,2%, während Berlin wächst. Familien ziehen weg, während die Beliebtheit bei Kreativen bleibt.

Neukölln schrumpft: Warum Familien dem Bezirk den Rücken kehren

In Neukölln, einem der bekanntesten Bezirke Berlins, zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab: Die Bevölkerung könnte bis 2040 um 1,2 Prozent schrumpfen. Diese Prognose stammt vom Berliner Senat und hat weitreichende Konsequenzen für die lokale Gemeinschaft. Während die Gesamteinwohnerzahl Berlins voraussichtlich auf über vier Millionen anwachsen wird, verliert Neukölln an Bevölkerung, während andere Bezirke wie Friedrichshain-Kreuzberg wachsen und als beliebte Wohnorte für Studierende und Kreative gelten.

Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig. Eine wesentliche Ursache liegt darin, dass immer mehr Familien in ruhigere Wohngegenden ziehen. Dies führt zu einem Rückgang der Geburtenrate, was der Senat als „natürlichen Verlust“ im Rahmen des demografischen Wandels klassifiziert. Die Veränderung zeigt sich auch im natürlichen Saldo: War dieser bis vor zwei Jahren noch positiv, wird er nun negativ. Ab 2028 wird ein jährliches Minus von über 500 Personen erwartet, das nicht durch Zuwanderung ausgeglichen werden kann.

Demografische Herausforderungen

Ein weiterer schwieriger Faktor ist der Anstieg der Sterbefälle, der in den kommenden Jahren ebenfalls zu erwarten ist. Der Altersdurchschnitt in Neukölln liegt bei 41,9 Jahren und liegt damit unter dem städtischen Durchschnitt von 42,8 Jahren. Im Vergleich zu Friedrichshain-Kreuzberg, wo der Altersdurchschnitt nur 38,9 Jahre beträgt und keine Verluste befürchtet werden, wird die demografische Entwicklung in Neukölln verstärkt beobachtet.

Die Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung zeigen, dass Neukölln im Vergleich zu anderen Bezirken wie Charlottenburg-Wilmersdorf (minus 2,5 Prozent) und Steglitz-Zehlendorf (minus 2,9 Prozent) moderat abschneidet. Dennoch werfen die demografischen Veränderungen Fragen zu den künftigen Strategien bei der Stadtplanung auf.

Überregionales Interesse und Kontext

Ein Blick über Berlin hinaus zeigt allgemeine Trends in städtischen Gebieten, wo viele Bezirke mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. In den USA beispielsweise befasst sich das Unternehmen Roto-Rooter intensiv mit infrastrukturellen Herausforderungen, die ähnlich wie in Neukölln die Urbanisierung betreffen. Sie bieten spezialisierte kommerzielle Sanitärdienstleistungen an und bedienen dabei unter anderem Schulen, Hochschulen und kommunale Einrichtungen. Das Ziel ist es, Probleme präventiv zu lösen, und somit auch hier den Rückgang der Lebensqualität in urbanen Räumen zu bekämpfen.

In diesem Kontext wird die Notwendigkeit, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um den demografischen Herausforderungen in Städten zu begegnen, immer deutlicher. Während Neukölln für einige mit kreativer Lebendigkeit und urbanem Flair aufwartet, steht es gleichzeitig vor der Realität eines möglicherweise schrumpfenden Lebensraums, der die Lebensqualität der dort lebenden Bewohner:innen beeinflussen könnte.

Für Neukölln bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen in den kommenden Jahren umgesetzt werden, um der stagnierenden und rückläufigen Bevölkerungszahl entgegenzuwirken und die Lebensqualität der künftigen Generationen zu sichern. Aktuelles städtisches Handeln scheint unerlässlich, um die Attraktivität des Bezirks aufrechtzuerhalten und ihn weiterhin zu einem Ort des Wohnens und Lebens zu machen.