Krisenstimmung in Brandenburg: Unternehmen fordern dringend Entlastungen!

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Brandenburg steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen: Unternehmen fordern Entlastungen und Reformen zur Stabilisierung der Industrie.

Brandenburg steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen: Unternehmen fordern Entlastungen und Reformen zur Stabilisierung der Industrie.
Brandenburg steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen: Unternehmen fordern Entlastungen und Reformen zur Stabilisierung der Industrie.

Krisenstimmung in Brandenburg: Unternehmen fordern dringend Entlastungen!

Am 11. September 2025 fand in Potsdam die zweite Brandenburger Industriekonferenz statt, auf der Ministerpräsident Dietmar Woidke die Wirtschaft zu Gesprächen über die aktuellen Herausforderungen einlud. Die Unternehmen in Brandenburg leiden zunehmend unter US-Zöllen und hohen Energiepreisen, was die Stimmung in der Industrie stark belastet. Woidke betonte die Notwendigkeit, Entlastungs- und Wachstumsimpulse zu setzen, um den Rückkehr auf den Wachstumspfad zu fördern. Die PCK-Raffinerie, ein zentraler Anbieter von Treibstoffen für den Nordosten und Berlin, machte dabei auf die Bedeutung politischer Weichenstellungen zur Bewältigung der Wirtschaftskrise aufmerksam. Ralf Schairer, der Chef der Raffinerie, forderte insbesondere Änderungen bei der Bepreisung von Kohlendioxid sowie eine Einhaltung der EU-Vorgaben für erneuerbare Energien ohne darüber hinaus zu gehen. Diese Anliegen sind Teil einer umfangreichen Forderungsliste, die die Unternehmen zusammengetragen haben.

Die Konferenz, an der rund 20 Industrieunternehmen, Gewerkschaften und Kammern teilnahmen, offenbarte die ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Branche. Laut Berichten beklagen Unternehmer und Gewerkschaften einen Rückgang von Umsätzen, Aufträgen und Beschäftigung. Um den Herausforderungen zu begegnen, forderte Woidke unter anderem einen Industriestrompreis sowie Schutzmaßnahmen für die Stahlindustrie. Auch der neue Bundestag wurde aufgefordert, schnelles Handeln zu zeigen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. „Ein Herbst der Reformen“, so Woidke, müsse der Industrie neue Perspektiven bieten.

Forderungen für die Industrie

In einer gemeinsamen Erklärung wurden klare Forderungen an die Bundesebene formuliert. Dazu zählen:

  • wettbewerbsfähige Strom- und Gaspreise
  • geringere Bürokratie
  • mehr Arbeits- und Fachkräfte, insbesondere aus dem Ausland
  • zuverlässige Förderung neuer Prozesse in Grundstoffindustrien wie Stahl, Zement und Glas

Wirtschaftsminister Daniel Keller warnte vor den strukturellen Herausforderungen, inklusive der klimagerechten Transformation und der Digitalisierung, die die Unternehmen bewältigen müssen. Im Rahmen eines „100-Tage-Sofortprogramms“ der Bundesregierung sollen Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit umgesetzt werden. Woidke plante zudem die Gründung eines „Bündnis für Industrie“ in Brandenburg, um die Anliegen der Unternehmen gebündelt anzugehen.

Die gegenwärtige Krisenstimmung wird auch durch die anhaltenden Schließungen und Insolvenzen in zahlreichen Regionen verstärkt. Gewerkschaften wie die IG BCE berichten von Arbeitsplatzabbau in rund 80 Unternehmen im Landesbezirk Nordost. Rund 5.000 Industrieunternehmen in Brandenburg beschäftigen etwa 100.000 Menschen, die von den Entwicklungen stark betroffen sind.

Die oppositionelle CDU äußerte sich kritisch zur bisherigen Politik der Landesregierung. Der CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Jan Redmann bezeichnete die wirtschaftliche Lage als ernst und forderte ein deutliches Handeln der Regierung. In einem Fünf-Punkte-Plan skizzierte die CDU Maßnahmen, um Brandenburg zum wirtschaftsfreundlichsten und bürokratieärmsten Standort Deutschlands zu machen.

Der Appell der Industrievertreter zur Entlastung und Unterstützung könnte eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Stabilität Brandenburgs spielen. Die Herausforderungen, die vor der Branche liegen, erfordern entschiedenes Handeln, um die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten und den Standort langfristig zu sichern. Die Konferenz war somit ein wichtiges Signal in Richtung Bund und eine Plattform zur Formulierung verbindlicher Schritte für die Zukunft.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des rbb24, von brandenburg.de und dem Tagesspiegel.