Kampf um Wasser: Bezirk Friedrichshain rettet Mieter vor Obdachlosigkeit!
Im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg leiden über 1.000 Mieter unter unbezahlten Wasserrechnungen. Das Bezirksamt greift ein, um Evakuierungen zu vermeiden.

Kampf um Wasser: Bezirk Friedrichshain rettet Mieter vor Obdachlosigkeit!
In Berlin sind über 1.000 Mieter betroffen, da unbezahlte Wasserrechnungen eine drohende Evakuierung im Hafenplatzkomplex gefährden. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg versucht nun, die Wasserversorgung zu sichern, nachdem die Berliner Wasserbetriebe (BWB) das Bezirksamt über ausstehende Rechnungen im oberen sechsstelligen Bereich informierten. Um die Situation zu entschärfen, beschlossen die Verantwortlichen, Abschlagszahlungen für die Monate November und Dezember zu übernehmen. Baustadtrat Florian Schmidt betonte, dass es hier um die Gefahrenabwehr gehe, um Obdachlosigkeit zu verhindern. Die Kosten, die bei einer Evakuierung entstehen würden, belaufen sich auf etwa 700.000 Euro pro Monat, wohingegen die Abschlagszahlungen rund 50.000 Euro betragen.
Die Eigentümergesellschaften, insbesondere die Hedera Gruppe, wehren sich gegen die Vorwürfe und behaupten, dass es Unklarheiten in den Abrechnungen gab, die durch Verwalterwechsel entstanden seien. Trotz der erhaltenen Wasserabschlagszahlungen von den Mietern wurden diese offenbar nicht an die Wasserbetriebe weitergeleitet. Dies führt zu Spekulationen über eine mögliche Entmietungsstrategie der Hedera Gruppe. Darüber hinaus äußerte eine Mieterin Unzufriedenheit über die Zustand der Immobilien, da es unter anderem an kaputten Aufzügen und Schädlingen mangelt.
Übernahme von Abschlägen durch das Bezirksamt
Das Bezirksamt hat angeboten, die erforderlichen Abschlagszahlungen ab November 2025 direkt an die Berliner Wasserbetriebe zu leisten, um eine sofortige Abstellung der Wasserversorgung zu vermeiden. Die BWB stimmte diesem Vorschlag Ende letzter Woche zu. Schmidt kündigte an, dass das Bezirksamt rechtsgültige Wege prüfen wird, um die Zahlungen besser zu steuern und Kündigungen aufgrund von Mietrückständen zu verhindern.
Die Umstände sind besonders drängend, da der Hafenplatzkomplex nicht nur hunderte private Mieter, sondern auch eine Geflüchtetenunterkunft mit etwa 600 Bewohnern beherbergt. Eine Wasser-Abstellung würde die gesamte Wohnanlage unbewohnbar machen, was eine Umsiedlung der Bewohner in Notunterkünfte zur Folge hätte. In den kommenden Wochen sollen umfassende Informationen an die Mieterschaft verteilt werden, um sie auf die aktuelle Situation vorzubereiten und in ihrer Not zu unterstützen.
Weitere Unterstützung für betroffene Mieter
Für Mieter, die von Verlust der Wohnung bedroht sind oder in finanzieller Notlage stecken, gibt es Unterstützungsmöglichkeiten. Diese beinhalten die Vermittlung einer Wohnmöglichkeit, Beratung bei Neuanmietung und Hilfe bei Miet- sowie Energieschulden. Lokal zuständig ist in der Regel das Amt für Soziales des Wohnbezirks, was eine rechtzeitige Unterstützung sicherstellen soll. Besondere Regelungen existieren zudem für Personen ohne festen Wohnsitz oder im laufenden Asylverfahren.
Florian Schmidt äußerte zudem eine generelle Empörung über die Geschäftspraktiken einiger Eigentümergesellschaften und kündigte an, dass das Bezirksamt alles in seiner Macht Stehende tun werde, um Mieter zu unterstützen und vor Verdrängung zu schützen. Die Personalkapazitäten im Stadtentwicklungsamt sind jedoch aufgrund von Senatskürzungen eingeschränkt, was die Bekämpfung solcher Machenschaften erschwert.