Seit anderthalb Stunden wird im Rathaus von Berlin-Treptow über Bernd Geschanowski diskutiert. Ihm wird vorgeworfen, nicht genügend Einnahmen für das Ordnungsamt zu generieren und gleichzeitig mit der Abschaffung der demokratischen Grundordnung zu kollaborieren. Diese Debatte spiegelt die größere Frage wider: Wie soll mit der AfD umgegangen werden? Die Fraktionen von SPD, Linkspartei und Grünen streben die Abberufung von Bernds Geschanowski an, dem einzigen AfD-Stadtrat in Berlin.
Geschanowski hat eine untypische politische Laufbahn hinter sich. Als gelernter Schiffbauer und erfolgreicher Unternehmer begann er seine politische Karriere erst im Alter von 56 Jahren. Seit siebeneinhalb Jahren ist er Stadtrat für Öffentliche Ordnung in Treptow-Köpenick und verdient dabei fast 9000 Euro monatlich. Obwohl Geschanowski aufgrund seiner politischen Überzeugungen umstritten ist, wurde er bereits wiedergewählt – ein seltener Erfolg für die AfD in Berlin.
Die Diskussion um die Abberufung von Bernd Geschanowski verdeutlicht die Herausforderungen im Umgang mit der AfD auf politischer Ebene. Während einige Fraktionen die maximale Abgrenzung fordern, sieht andere eine konstruktive Zusammenarbeit als möglich an. Vor allem für die CDU stellt die Entscheidung über die Abberufung Geschanowskis eine politische Zerreißprobe dar, da sie entscheidend für den Ausgang dieses politischen Dramas sein wird.