Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte deutlich auf den iranischen Angriff auf Israel, während er sich auf einer Reise in China befand. Die Nachricht erreichte ihn im Kanzlerflieger, als er sich auf halbem Weg nach Chongqing befand. Er und seine Berater hatten bereits vor der Reise Bedenken geäußert, dass der Iran zuschlagen könnte, wenn der Kanzler nicht in Berlin ist. Die Ankunft der Nachricht vom Angriff bestätigte die besorgten Vermutungen.
In seiner Erklärung verurteilte Scholz die Luftangriffe auf Israel aufs Schärfste und bezeichnete sie als eine schlimme Eskalation der Lage. Er zeigte sich beeindruckt von Israels und verbündeten Nationen Fähigkeit, den Angriff abzuwehren, obwohl die Bundeswehr keine direkte militärische Unterstützung für Israel leistet. Scholz setzte seine China-Reise fort, mit ernster Miene stieg er in Chongqing aus dem Flugzeug.
Die Eskalation prägte den Beginn des Besuchs in China, und Scholz blieb vor Ort, obwohl organisatorische Fragen aufkamen, wie Änderungen im Reiseprogramm und die Planung von Krisengesprächen mit den G7-Ländern. Der geplante Bootsausflug auf dem Jangtse wurde abgesagt, während Beratungen der Bundesregierung und der G7-Krisenschalte für den Abend in China angesetzt waren.
Scholz wird sich in Peking mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping treffen und wahrscheinlich versuchen, von China eine klare Verurteilung des iranischen Angriffs zu erwirken. Er warnte zudem den Iran davor, weiterhin in dieser Weise vorzugehen. Die politischen Gespräche in China werden darauf abzielen, die Situation im Nahen Osten zu beruhigen und Hoffnungen auf Unterstützung seitens Chinas zu setzen.