Der Kollwitzplatz in Berlin ist ein Schauplatz, an dem sich reiche Eltern eine ganz besondere Art von Wochenendvergnügen gönnen. Eine Person, die fünf Jahre lang als Currywurst-Verkäufer auf diesem Markt gearbeitet hat, beschreibt ihre Erfahrungen aus erster Hand. Trotz des schwäbischen Personal Branding Coaches mit einem Jahreseinkommen von 300.000 Euro, der Pommes ohne Salz für seinen Sohnemann bestellt, wird deutlich, dass hier eine bestimmte gesellschaftliche Hierarchie herrscht. Die reichen Eltern scheinen es regelrecht zu genießen, sich von scheinbar untergeordneten Personen in einer Art Maskenball-Tradition der Stadt Berlin reizen zu lassen.
Neben dem Currywurststand, der inzwischen unter neuer Leitung steht, gibt es einen grumpy Crêpes-Verkäufer, der jedoch genauso hart im Nehmen ist. Die Kunden, besonders aus entfernteren Regionen, scheinen regelrecht auf die respektlose Behandlung zu stehen. Der Verkäufer besteht darauf, dass Höflichkeit eine Grundvoraussetzung ist, um bedient zu werden, und weist Kunden konsequent zurecht.
Die Atmosphäre auf dem Kollwitzplatz spiegelt die Côte d’Azur Ost-Berlins wider, wo es um Nachwuchs, Networking und die vermeintliche Überlegenheit gegenüber anderen geht. Doch nach ein paar Gläsern Wein werden die Eltern auf dem Spielplatz immer enthemmter, während ihre Kinder unbeaufsichtigt gewalttätige Spiele spielen. Trotzdem bleibt alles, was auf dem Markt passiert, innerhalb dieser Grenzen, und die nächsten Woche wird das Schauspiel von Neuem beginnen.