Christoph Gröner, einer der einflussreichsten Bauherren in Deutschland, hat seinen Firmensitz in Berlin, aber in den letzten zwei Jahren keine Bauprojekte in der Hauptstadt realisiert. Er unterstützte die CDU in Berlin großzügig und bezeichnet sich als überzeugten Sozialdemokraten. Gröner betont, dass die steigenden Grundstückspreise die Hauptursache für unbezahlbaren Wohnraum sind, nicht die Baukosten selbst. In Städten wie München und Hamburg liegen die Preise für Baugrundstücke deutlich höher als in Leipzig, was die Baukosten beeinflusst. Berlin hat eine massive Preissteigerung bei Baugrundstücken erfahren, was die Kalkulation für bezahlbaren Wohnraum erschwert. Gröner erklärt, dass die Kosten für Grundstücke den Großteil der Mieten in Berlin ausmachen, wobei die Baukosten nur einen geringen Anteil darstellen. Das knappe Gut der Grundstücke sei Spekulanten überlassen worden, was die Situation zusätzlich verschärft. Obwohl Gröner in den letzten Jahren über 5000 Wohnungen in Berlin gebaut hat, hat er sich aufgrund explodierender Grundstückspreise seit 2022 aus dem Markt zurückgezogen. Die Kaufkraft der Berliner sei nicht mehr ausreichend, um die hohen Mietpreise zu decken, was Bauprojekte unrentabel macht. Er betont, dass die Kaufkraft einer Stadt die Immobilienpreise bestimmt und Berlin im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland niedrigere Einkommensverhältnisse aufweist. In Bezug auf die Wohnungsknappheit schlägt Gröner vor, vorhandene Flächen effizienter zu nutzen und bietet Lösungen wie den Ausbau von Mehrgeschossigkeit und die Überdeckung von Autobahnen für Wohnraum an. Er kritisiert die politische Ideologisierung des Wohnungsmarktes, die den Wohnungsbau behindere und unterstreicht die Notwendigkeit, Wohnungsbau aus ideologischen Diskussionen herauszuhalten und einen Masterplan für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu entwickeln.
NAG Redaktion
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