Gedenktafel für Familie Stern: Erinnerung an mutige Berliner

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Am 3. September 2025 wird in Berlin eine Gedenktafel für die Familie Stern enthüllt, die an deren Schicksal während des Nationalsozialismus erinnert.

Am 3. September 2025 wird in Berlin eine Gedenktafel für die Familie Stern enthüllt, die an deren Schicksal während des Nationalsozialismus erinnert.
Am 3. September 2025 wird in Berlin eine Gedenktafel für die Familie Stern enthüllt, die an deren Schicksal während des Nationalsozialismus erinnert.

Gedenktafel für Familie Stern: Erinnerung an mutige Berliner

Am 3. September 2025 wird in Berlin eine Gedenktafel für die Familie Lisbeth und Georg Stern enthüllt. Die Zeremonie findet um 17 Uhr in der Ehrlichstraße 33, an der Ecke zur Lehndorffstraße, statt. Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) wird die Tafel eröffnen, die an das ehemalige Wohnhaus der Familie in der Auguste-Viktoria-Straße 47 erinnert, wo sie von 1922 bis 1931/32 lebte. Diese Gedenktafel ist ein bedeutendes Zeichen für die Erinnerung an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus und spiegelt die Dramatik ihrer Lebensgeschichte wider.

Georg Stern (1867-1943) war ein prominenter Wissenschaftler, Erfinder, Wirtschaftslenker, Publizist und Komponist. Sein Leben war eng mit seiner Frau Lisbeth Stern (1870-1938) verbunden, mit der er vier Töchter hatte: Regula, Johanna, Katharina und Maria. Max Wertheimer, ein bekannter Psychologe und Begründer der Gestalttheorie, lebte ebenfalls in demselben Haus, wodurch die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung dieses Ortes weiter verstärkt wird. Doch die Machtübernahme der Nationalsozialisten führte zu drastischen Veränderungen im Leben der Familie Stern.

Die Dramatik der Vertreibung

Die Nationalsozialisten führten zu erheblichen Einschränkungen im Leben der Familie. Johanna und Maria konnten, während die anderen Töchter unter verschiedenen Auflagen litten, in die USA emigrieren. Katharina scheiterte leider bei ihrem Fluchtversuch. Regula, die als „Halbjüdin“ eingestuft wurde, durfte ab 1938 nicht mehr als Ärztin arbeiten. Lisbeth, die 1943 mit ihrer Schwester Käthe Kollwitz nach Nordhausen zog, um dem Bombenkrieg zu entkommen, erlebte eine dramatische Wende in ihrem Leben.

Georg Stern starb 1934, während Lisbeths Schwester, die Künstlerin Käthe Kollwitz, auf Lisbeths Anregung in der Familiengrabstätte auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt wurde. Diese familiären Verflechtungen und der Verlust führten dazu, dass das Erbe von Georg und Lisbeth Stern in der Berliner Gedenkkultur verankert ist.

Erinnerungskultur in Berlin

In Berlin werden die Bemühungen um die Erinnerungsarbeit fortlaufend mit verschiedenen Gedenkstätten und Initiativen unterstützt. Die Untersuchung und Würdigung von persönlichen Schicksalen wie dem der Familie Stern trägt zu einem umfassenderen Verständnis der vielfältigen Facetten des Holocausts und der Auswirkungen des Nationalsozialismus auf das Leben der Menschen bei. In diesem Kontext sind sowohl die Gedenktafel für die Familie Stern als auch das Engagement der Stadt zur Erinnerung und Aufarbeitung von großer Bedeutung.

Auch bundesweit gibt es zahlreiche Gedenkstätten, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Zum Beispiel umfassen diese Erinnerungsorte in Österreich einige bedeutende Stätten, darunter das Mahnmal für Roma und Sinti in Lackenbach und die Gedenkstätte für die Opfer der NS-Justiz in Klagenfurt. Diese Orte sind Teil einer größeren Erzählung über das Gedenken und die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, die sowohl in Deutschland als auch in Österreich eine wichtige Rolle spielt.

Die geplante Gedenktafel für die Familie Stern in Berlin ist somit nicht nur ein Akt des Erinnerns, sondern auch ein Appell, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und gegen das Vergessen anzukämpfen. Diese Initiativen sind Teil einer breiteren Diskussion über die Rolle der Erinnerungskultur in der Gesellschaft und den Umgang mit der Vergangenheit.

Für weitere Informationen zur Gedenkstättenarbeit und zur Bedeutung des Gedenkens an die NS-Opfer kann auf die Plattformen von berlin.de, Wikipedia und politische-bildung.de zurückgegriffen werden.