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„Correctiv“ unter der Lupe: Finanzierung enthüllt vielfältige Geldquellen

Ist der renommierteste Faktenchecker bestechlich?

In der Berliner Medienlandschaft sorgt das investigative Netzwerk „Correctiv“ für Gesprächsstoff, nachdem es mit einem Bericht über ein mutmaßliches „Geheimtreffen“ bundesweite Debatten entfachte. Ein detaillierter Blick auf die Finanzierung von „Correctiv“ offenbart ein komplexes Geflecht aus Stiftungsgeldern, privaten Spenden und staatlicher Unterstützung.

Gegründet im Jahr 2013 mit einer Anschubfinanzierung von drei Millionen Euro von der Brost-Stiftung, Teil der Funke Mediengruppe, hat „Correctiv“ seitdem eine breite Palette an Finanzierungsquellen erschlossen. Die Brost-Stiftung trug bis 2018 insgesamt 3,8 Millionen Euro bei, was die anfängliche Unterstützung des Netzwerks sicherte.

Die internationale Unterstützung, insbesondere von der Luminate-Stiftung des eBay-Gründers Pierre Omidyar, ist für „Correctiv“ von großer Bedeutung. Im Jahr 2022 belief sich die Unterstützung von Luminate auf 636.000 Euro, was die Gesamtzuwendung auf 2,1 Millionen Euro erhöht. Ebenso hat die Open Society Foundation von George Soros über einen Zeitraum von fünf Jahren 429.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Die Finanzierung durch deutsche Steuermittel ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Geldquellen von „Correctiv“. Seit 2015 wurden 1,5 Millionen Euro von der Schöpflin-Stiftung bereitgestellt, während die Mercator-Stiftung seit 2019 über 500.000 Euro beitrug. Im Jahr 2022 beliefen sich die Zuschüsse von deutschen Steuerzahlern auf 624.000 Euro, einschließlich bedeutender Beiträge aus Nordrhein-Westfalen und dem Bundeshaushalt.

Die Zusammenarbeit mit Facebook als Faktenchecker seit 2017 wirft Fragen aufgrund der nicht offen gelegten finanziellen Details auf. Schätzungen deuten darauf hin, dass „Correctiv“ zwischen 900 und 1.800 US-Dollar pro Faktencheck erhalten könnte.

Interessant ist die Aussage von David Schraven, dem Geschäftsführer von „Correctiv“, der 2019 erklärte, dass die Einnahmen aus der Zusammenarbeit mit Facebook an eine kommerzielle Tochtergesellschaft des Netzwerks gehen. Dies führt zu Diskussionen über die mögliche Umgehung der gemeinnützigen Natur von „Correctiv“.

Angesichts dieser Enthüllungen stellt sich die Frage nach der redaktionellen Unabhängigkeit von „Correctiv“, insbesondere im Kontext seiner Berichterstattung und politischen Ausrichtung.

Quellen:
* https://correctiv.org/ueber-uns/finanzen/
* https://www.zeit.de/kultur/2014-07/correctiv-journalismus-stiftungsbasiert
* https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2024/das-merkwuerdige-schweigen-von-correctiv/

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.
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