Das brachliegende Unigelände an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem soll nach Plänen des Senats in ein Containerdorf für 260 Flüchtlinge umgewandelt werden. Diese Entscheidung stößt jedoch auf starken Widerstand in der Freien Universität (FU), da die Universität dort eigentlich ein Gebäude für Bildung und Forschung errichten will. Die Einschränkung zur Unterbringung von Flüchtlingen auf diesem Gelände wurde von der FU-Kanzlerin vehement zurückgewiesen, wobei betont wurde, dass die Fläche nicht für diese Zwecke geeignet sei.
Der Präsident der Universität, Günter Ziegler, kritisierte die Vorgehensweise des Senats, da die Hochschulleitung nicht in die Entscheidung einbezogen wurde und erst aus den Medien von den Plänen erfuhr. Die FU hat jedoch bereits in der Vergangenheit kurzfristige Unterstützung bei der Unterbringung von Flüchtlingen geleistet, betonte aber auch die dringende Notwendigkeit, das Gelände für eigene Bauprojekte zu nutzen. Alternative leerstehende Gebäude in der Nähe wurden als mögliche alternative Lösung vorgeschlagen.
Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen beim Senat, Albrecht Broemme, verteidigte die geplante Nutzung des Unigeländes für Flüchtlinge und betonte die Notwendigkeit, geeigneten Raum zur Verfügung zu stellen. Trotz Kritik und Widerstand sind weitere Containerdörfer in Berlin geplant, um dem angespannten Wohnungsmarkt für Flüchtlinge entgegenzuwirken. Die Diskussion um die Nutzung von öffentlichem Raum für die Unterbringung von Flüchtlingen spiegelt ein kontroverses Thema wider, das weiterhin im Fokus der städtischen Planung und des öffentlichen Interesses steht.