Brandenburgs Kinder in Gefahr: Fehlende Schutzambulanzen alarmieren Experten!

Brandenburg benötigt dringend Kinderschutzambulanzen. Fachärzte fordern Unterstützung für betroffene Kinder und Familien.

Brandenburg benötigt dringend Kinderschutzambulanzen. Fachärzte fordern Unterstützung für betroffene Kinder und Familien.
Brandenburg benötigt dringend Kinderschutzambulanzen. Fachärzte fordern Unterstützung für betroffene Kinder und Familien.

Brandenburgs Kinder in Gefahr: Fehlende Schutzambulanzen alarmieren Experten!

In Brandenburg gibt es ein gravierendes Defizit im Kinderschutz: spezialisierte Anlaufstellen für Kinder, die Gewalt oder Vernachlässigung erfahren haben, fehlen gänzlich. Petra Degenhardt, die ärztliche Leiterin des Ernst-von-Bergmann-Klinikums, äußerte diese Besorgnis in einem Gespräch mit rbb24. Brandenburg ist das einzige Bundesland in Deutschland, das keine entsprechenden Einrichtungen vorweisen kann.

Insgesamt sind es etwa 750 Fälle pro Jahr, in denen Kinder in Brandenburg dringend auf Schutz und medizinische Hilfen angewiesen sind. Momentan müssen betroffene Kinder in sechs Kinderschutz-Ambulanzen in Berlin oder in regulären Rettungsstellen behandelt werden. Allerdings bieten diese normalen Rettungsstellen nicht das notwendige geeignete Umfeld für dieversorgung von verletzten Kindern und ihren Familien. Die Berliner Ambulanzen arbeiten bereits am Limit.

Dringende Maßnahmen nötig

Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) bestätigte, dass seit drei Jahren an einer Lösung gearbeitet wird. Aktuell prüft die Landesregierung die Finanzierung für die Einrichtung von spezialisierten Anlaufstellen. Degenhardt hat in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung einen Antrag für den Aufbau von Ambulanzen in Städten wie Potsdam, Lauchhammer, Neuruppin und Eberswalde gestellt.

Die Notwendigkeit solcher Einrichtungen wird mit dem stetigen Anstieg von Gewalt gegen Kinder untermauert. Diese Problematik steht im Einklang mit der Definition häuslicher Gewalt laut der Istanbul-Konvention, die körperliche, sexuelle, psychische oder wirtschaftliche Gewalt innerhalb der Familie umfasst. Fachstelle Kinderschutz berichtet von einem Fachtag, der sich mit Hochrisikomanagement in Fällen häuslicher Gewalt beschäftigt. Hierbei wurde deutlich, dass ungefähr ein Viertel aller Gewaltfälle in der Polizeilichen Kriminalstatistik Themen der häuslichen Gewalt betreffen.

Beratungsangebote für Betroffene

UNICEF hebt hervor, dass jedes Kind ein Recht auf Schutz vor Gewalt hat und zahlreiche Anlaufstellen sowie Beratungsangebote existieren, um diesem Recht gerecht zu werden. Zu den wichtigsten Einrichtungen gehört der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB), der über 400 Ortsverbände in Deutschland unterhält und praktische Hilfe für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern anbietet.

Zusätzlich bieten Kinderschutz-Zentren und örtliche Jugendämter Beratungen in Krisensituationen an. Die UNICEF Plattform listet auch spezielle Telefonnummern wie das Elterntelefon (0800 111 0550) und das Kinder- und Jugendtelefon (116 111), die kostengünstige, anonyme Beratung bieten.

In Anbetracht der gegenwärtigen Lage und der Notwendigkeit von Fachkräften im Kinderschutz ist es essenziell, dass Brandenburg schnellstmöglich handelnd tätig wird. Der Schutz von Kindern muss oberste Priorität haben.