Berlins größtes Bordell, das „Artemis“ in Halensee, hat die Genehmigung für eine Erweiterung erhalten! Nach jahrelangen Konflikten mit dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat das Verwaltungsgericht am Montag entschieden, dass die Betreiber des Bordells, Hakim und Kenan Ş., ihre Pläne für ein neues achtgeschossiges Etablissement umsetzen dürfen. Ursprünglich hatte der Bezirk die Baugenehmigung für die angrenzende Lagerhalle abgelehnt, die seit 2009 den Brüdern gehört, aber nun wurde dieser Widerstand überwunden.
Die neue Einrichtung soll über 4.000 Quadratmeter Platz bieten und 32 Verrichtungszimmer umfassen, die sowohl für die Sexarbeiterinnen als auch für ihre Kunden gedacht sind. Trotz der rechtlichen Hürden sah das Gericht bei der Verhandlung die baulichen Rahmenbedingungen als erfüllt an, was die Entscheidung zur Genehmigung begünstigte. Dies geschah in einer Ortsbesichtigung, an der neben den Richtern auch Bezirksvertreter und Juristen teilnahmen, wie rbb24 berichtete.
Einzigartiges Konzept und vorherige Kontroversen
Das „Artemis“ wurde im September 2005 eröffnet und ist nicht nur ein Bordell, sondern auch ein FKK-Club mit Wellness-Angeboten, darunter Saunen und ein Swimmingpool. Der Eintritt kostet aktuell 90 Euro, die Einnahmen für sexuelle Dienstleistungen werden direkt bei den Prostituierten entrichtet, die eine Pauschale an die Betreiber zahlen. Der Erfolg des „Artemis“ war über die Jahre jedoch von Kontroversen begleitet: 2016 führte eine großangelegte Polizeiaktion zu Vorwürfen der Steuerhinterziehung und Verbindungen zur organisierten Kriminalität, die sich später als haltlos erwiesen, wie Tag24 berichtete. Ein langwieriger Rechtsstreit folgte, der 2023 mit einer Entschuldigung und einer Entschädigung von 250.000 Euro durch das Land Berlin endete.