NAG/NAG Redaktion –
In einem erschütternden Vorfall in Berlin wurden am Donnerstagabend Jugend-Fußballer des jüdischen Vereins TuS Makkabi Opfer von antisemitischen Angriffen. Berichten zufolge wurden die Spieler nicht nur beschimpft, sondern auch bedroht und angegriffen. Die Polizei hat daraufhin beschlossen, sämtliche Spiele des Vereins zu schützen, während der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen hat, wie Tagesschau berichtete.
Die Vorfälle ereigneten sich im Berliner Stadtteil Britz, wo eine Gruppe von Unbekannten die Spieler des deutsch-jüdischen Sportvereins mit antisemitischen Äußerungen beleidigte. Die Polizei bestätigte, dass nach dem Spiel, das in einer angespannten Atmosphäre stattfand, die Situation eskalierte. Minderjährige Spieler berichteten, dass sie von 10 bis 15 Jugendlichen aus der gegnerischen Mannschaft und dem Publikum mit Messern und Stöcken bedroht wurden. Der Vater eines Spielers äußerte sich auf der Plattform X und beschrieb die aggressive Stimmung während des Spiels. Er behauptete, die Polizei sei vor Ort gewesen, was jedoch von einem Polizeisprecher dementiert wurde. Laut Polizei gab es keinen Notruf und keine Strafanzeige zu diesem Zeitpunkt.
Politische Reaktionen und Maßnahmen
Die Vorfälle haben nicht nur die Polizei auf den Plan gerufen, sondern auch die Politik. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) verurteilte die Angriffe scharf und betonte, dass antisemitische Gewalt in Berlin nicht toleriert werden könne. Sie versprach, alles zu tun, um jüdisches Leben in der Stadt zu schützen. Auch Berlins CDU-Fraktionschef Dirk Stettner äußerte sich und stellte klar, dass Judenhass in Berlin keinen Platz hat.
Die Polizei wird nun bei allen Heimspielen von TuS Makkabi präsent sein, um die Sicherheit der Spieler zu gewährleisten. Dies ist ein ungewöhnlicher Schritt, insbesondere im Juniorenbereich, wo solche Maßnahmen selten sind. Der Präsident von Makkabi Deutschland, Alon Meyer, bestätigte die Angriffe und forderte eine klare Haltung gegen solche Vorfälle. Der Geschäftsführer des gegnerischen Vereins, DJK Schwarz-Weiß Neukölln, kündigte ebenfalls Konsequenzen an und betonte, dass solche Vorfälle auf Fußballplätzen nicht akzeptabel sind.
Ein besorgniserregender Trend
Die Vorfälle werfen ein grelles Licht auf die zunehmenden antisemitischen Übergriffe in Berlin. Der Jahrestag der Pogromnacht, der am 9. November begangen wird, erinnert an die dunkle Geschichte der Verfolgung von Juden in Deutschland. Spranger und Stettner forderten eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Antisemitismus und betonten die Notwendigkeit, jüdisches Leben in der Stadt zu schützen. Wie rbb24 berichtete, sind die Reaktionen der Politik und der Justiz ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft nicht bereit ist, solche Übergriffe hinzunehmen.
Die Ereignisse rund um TuS Makkabi sind nicht nur ein Einzelfall, sondern Teil eines größeren Problems, das die Gesellschaft in Berlin und darüber hinaus betrifft. Die Ermittlungen sind im Gange, und es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und solche Vorfälle in Zukunft verhindert werden können.