160.000 Euro für Gedenkstätte Sachsenhausen: Sturm hinterlässt schwere Schäden

160.000 Euro für Gedenkstätte Sachsenhausen: Sturm hinterlässt schwere Schäden
Die Gedenkstätte Sachsenhausen hat schwere Schäden durch einen Sturm erlitten, der am 26. Juni 2025 über die Region zog. Insbesondere die ehemalige Häftlingswäscherei wurde massiv beschädigt, als die Dachhaut aus Teerpappe vollständig abgerissen wurde. Starkregen ließ große Mengen Wasser in das denkmalgeschützte Gebäude eindringen, was zu erheblichen Schäden an der Saaldecke führte, die 1961 aus Dreieckselementen gestaltet wurde. Diese Umstände machen die Nutzung des Gebäudes als Veranstaltungssaal sowie für Werkstattausstellungen problematisch.
Zusätzlich hat die Gedenkstätte mit kleineren Schäden an einem Wachturm zu kämpfen. Umgestürzte Bäume und zahlreiche Astbrüche verstärken die Problematik. Eine großflächige Tafel einer Freiluft-Ausstellung, die an den 80. Jahrestag der Befreiung erinnert, wurde sogar umgeweht. Glücklicherweise blieben die Originalexponate der Werkstattausstellung im Foyer unbeschädigt und konnten in einem Depot sicher gelagert werden. Zum Zeitpunkt des Sturms befanden sich keine Besucher in der Gedenkstätte, was die möglichen Folgen des Ereignisses minderte.
Finanzielle Unterstützung für Wiederherstellung
Diese Schäden haben die Landesregierung dazu veranlasst, rund 160.000 Euro für die Beseitigung der Sturmschäden zur Verfügung zu stellen. Kulturministerin Manja Schüle (SPD) wird die Fördermittel am Mittwoch in Oranienburg offiziell übergeben. Die Gesamtschäden sind bisher auf mindestens 100.000 Euro geschätzt, während eine genauere Summe zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bezifferbar ist.
Die Mittel sind Teil eines größeren Programms, in dem das Kulturministerium insgesamt rund 1,87 Millionen Euro für die Sicherung bedrohter Denkmäler in diesem Jahr bereitstellt. Dieses Geld soll zur Unterstützung von etwa 40 dringenden Projekten im gesamten Bundesgebiet verwendet werden. Die Gedenkstätte Sachsenhausen ist dabei nur eines von vielen Objekten, die unter dem Denkmalschutz-Sonderprogramm XIII profitieren könnten, dessen Anträge derzeit allerdings nicht mehr angenommen werden.
Ausblick auf die Zukunft
Die Gedenkstätte hat darüber hinaus ambitionierte Pläne für die Zukunft. Bis 2030 soll ein neues Besucherzentrum errichtet werden, dessen Kosten zwischen Land und Bund geteilt werden sollen. Anfang August wurden bereits ausgewählte Entwürfe von Architekten vorgestellt, die die Gestaltung des neuen Zentrums vorstellen. Diese Investmentmaßnahmen zielen darauf ab, das kulturelle Erbe und die Erinnerungsstätte langfristig zu sichern und zu erhalten.
Aktuell sind große Bereiche der Gedenkstätte aufgrund der Schäden für den Besucherverkehr gesperrt. Das geringe Besucheraufkommen am Folgetag des Sturms wurde zusätzlich durch Bauarbeiten und Störungen im S-Bahnverkehr beeinträchtigt. Die Verantwortlichen setzen alles daran, dass die Gedenkstätte bald wieder in vollem Umfang zugänglich ist, um die bedeutende Geschichte für zukünftige Generationen lebendig zu halten.
Mehr Informationen zur Unterstützung von Denkmälern sind auf der Webseite des Kulturstaatsministeriums erhältlich, wo weitere Details zu Antragsfristen und Förderprogrammen bereitgestellt werden können hier.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in der Gedenkstätte Sachsenhausen besuchen Sie bitte auch die Seite von Sachsenhausen und rbb24.