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Umfrage zeigt: Wachstumschancengesetz reicht nicht aus – Steuerpolitik muss dringend reformiert werden

Das kürzlich beschlossene Wachstumschancengesetz soll die Wettbewerbsfähigkeit stärken und Investitionsanreize erhöhen. Eine Umfrage des German Business Panels (GBP) zeigt jedoch, dass sowohl Unternehmen als auch Steuerexperten mit der Wirtschaftspolitik unzufrieden sind und wenig Hoffnung auf eine Kursänderung besteht. Die Umfrage ergab, dass eine Reduzierung der Unternehmenssteuern von 55,8 Prozent der befragten Experten unterstützt wird, während nur 10,8 Prozent eine Erhöhung befürworten würden. Eine vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags, den Kapitalgesellschaften weiterhin zahlen müssen, wird von 72,5 Prozent der Befragten befürwortet. Die Experten erwarten jedoch nur geringfügige Veränderungen in der tariflichen Besteuerung in den kommenden Jahren. Trotzdem fordern sowohl Wissenschaftler als auch Unternehmen tiefgreifende Änderungen in der Steuerpolitik, um die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland zu stärken.

Die Umfrage des GBP zeigt zudem, dass die Mehrheit der Experten (50,2 Prozent) unzufrieden mit der deutschen Wirtschaftspolitik ist. Als Gründe dafür werden steuerliche und regulatorische Belastungen sowie mangelnde Investitionsanreize und hohe bürokratische Anforderungen genannt. Dies spiegelt sich auch in der Firmenumfrage des GBP wider, bei der 68,9 Prozent der deutschen Unternehmen der Wirtschaftspolitik ein negatives Zeugnis ausstellen. Die Unzufriedenheit der Unternehmen ist dabei fast viermal so hoch wie die der Experten.

Die Forscher des GBP betonen die Notwendigkeit eines fortgesetzten Dialogs zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik, um die Debatte über substantiellere Steuerreformen intensiver zu führen.

In einer positiven Entwicklung zeigen die beteiligten Unternehmen laut dem Bericht eine erwartete Gewinnveränderung von 0,76 Prozent, was darauf hindeutet, dass die Gewinne erstmals seit dem ersten Quartal 2023 wieder auf Wachstumskurs sind.

Das German Business Panel ist ein langfristiges Befragungspanel des DFG-geförderten überregionalen Projektes "Accounting for Transparency" und besteht aus über 800 monatlich befragten Unternehmen und mehr als 250 befragten Wissenschaftlern. Der Sonderforschungsbereich TRR 266 Accounting for Transparency untersucht, wie Rechnungswesen und Besteuerung die Transparenz von Unternehmen beeinflussen und wie sich Regulierungen und Unternehmenstransparenz auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirken.

Siehe auch  Kalter Strukturwandel gefährdet Patientenversorgung - AOK fordert schnelle Krankenhausreform

Kontakt:
Prof. Dr. Davud Rostam-Afschar
Professor für Rechnungswesen
Universität Mannheim
Tel: +49 621 181-1645
E-Mail: rostam-afschar@uni-mannheim.de

Yvonne Kaul
Forschungskommunikation
Universität Mannheim
Tel: +49 621 181-1266
E-Mail: kaul@uni-mannheim.de

Die vollständige Pressemitteilung und den GBP-Monitor finden Sie hier: [Link zur Pressemitteilung]



Quelle: Universität Mannheim / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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