Berlin Aktuell

Sexarbeiterin wird von Vermieter erpresst: Von 1850 Euro Miete auf 5000 Euro erhöht und schließlich 10.000 Euro gefordert

Von Anne Losensky

Kaum gemietet, schon abgezockt: Nach dem Einzug in eine Wilmersdorfer Wohnung soll eine Sexarbeiterin statt der vereinbarten 1850 Euro Miete plötzlich 5000 Euro zahlen.

Als sie sich weigerte, habe der Vermieter zugeschlagen, sagt sie – und schließlich sogar 10.000 Euro Miete von ihr verlangt.

Landgericht, Saal 537. Der Vermieter auf der Anklagebank: Amer M. (31) aus Syrien. Von Beruf „Soldat“, sagt er. Am 1. Februar 2023 verhaftet, seither hinter Gittern.

Die Anklage: räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung im Dezember 2022. Er schweigt dazu. Was ihn interessiert, sind seine Luxusuhren: „Warum nahm man mir zwei Rolex weg? Ich will die unbedingt wiederhaben!“

Sie sitzt auf dem Zeugenstuhl: Nguyen S. (48). Als Beruf gibt die Vietnamesin „Erotik-Masseurin“ an. Im Dezember 2022 mietete sie vom Angeklagten die Wohnung in der Bayerischen Straße. „Um dort gewerbsmäßig sexuelle Dienste und Massagen anzubieten“, heißt es in der Anklageschrift. „Ich übergab ihm die vereinbarte Miete bar“, sagt die elegante Frau in der Chanel-Bluse.

Anfangs sei er nett gewesen. Doch dann habe er angefangen, regelmäßig gegen ihren Willen in der Wohnung zu übernachten. „Er schlug mich und verlangte 5000 Euro, wenn ich bleiben will“, sagt sie. „Sonst sorge er dafür, dass ich Deutschland verlasse und meine Familie stirbt.“

Laut Anklage gab es Fausthiebe ins Gesicht, einen Schlag mit einem Pistolenknauf. Die Forderung sei auf 10.000 Euro erhöht worden, so die Zeugin. Sie habe sich aber nicht darauf eingelassen. Heute lebt sie in Sachsen-Anhalt. Urteil am 3. August.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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