Berlin Aktuell

Queerbeauftragter erstattet Strafanzeige gegen Julian Reichelt wegen Kritik an Regenbogenfahne der Berliner Polizei

Strafanzeige gegen Julian Reichelt wegen Kritik an der Regenbogenfahne der Berliner Polizei

Der ehemalige Chefredakteur der Bild-Zeitung, Julian Reichelt, hat mit einem umstrittenen Tweet für Aufsehen gesorgt. In dem Tweet äußerte er seine Ablehnung gegenüber dem Hissen der Regenbogenfahne vor dem Berliner Polizeipräsidium. Laut Reichelt symbolisiert die Flagge eine "totalitäre Ideologie" und sollte vor behördlichen Gebäuden nicht gehisst werden. Dieser Kommentar führte zu zahlreichen Widersprüchen in den sozialen Medien, in denen auf die Verfolgung homosexueller Menschen in der NS-Zeit verwiesen und die Bedeutung der Menschenrechte betont wurde.

Nun hat der Berliner Queerbeauftragte, Alfonso Pantisano, Strafanzeige gegen Julian Reichelt und andere Personen gestellt. Pantisano sieht in Reichelts Kommentar den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Zudem hat er auch die ehemalige Bild-Kolumnistin Judith Sevinç Basad sowie die mit Reichelt verbundenen Medienunternehmen Vius SE & Co KGaA und Vius Management SE angezeigt. In einer Videodokumentation werden nach Pantisanos Ansicht volksverhetzende Falschinformationen über die queere Community verbreitet.

Auf Facebook äußerte sich Pantisano zu der Strafanzeige und betonte, dass es wichtig sei, gegen Hass und Gewalt gegen queere Menschen vorzugehen. Er habe Vertrauen in die Sicherheits- und Ermittlungsbehörden, die sich nun mit diesen Straftatbeständen befassen werden.

Alfonso Pantisano wurde im Juli zum ersten Queerbeauftragten der Hauptstadt Berlin ernannt. Seine Ernennung war nicht unumstritten, da er zuvor kontroverse Äußerungen getätigt hatte. Unter anderem hatte er die Autorinnen des Magazins Emma als "Hündinnen" bezeichnet, was er später als Fehler bezeichnete.

Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf die Strafanzeige reagieren werden und ob es zu weiteren rechtlichen Schritten gegen Julian Reichelt und die genannten Medienunternehmen kommen wird.

Sollten Sie Feedback zu diesem Artikel haben, können Sie uns unter der E-Mail-Adresse briefe@berliner-zeitung.de kontaktieren.

Siehe auch  Cancel Culture im Kitkat-Club: Sensible Einlasspolitik oder Ignoranz gegenüber dem Unwohlsein der Besucher?

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Adblock erkannt!

Adblocker speichern und verwenden Ihre personenbezogenen Daten und verkaufen diese u.U. an Dritte weiter. Schalten Sie in Ihrem und unserem Interesse den Adblocker aus. Keine Angst, wir verwenden keine Popups oder Umleitungen. Ein paar kleine, unauffällige Banner finanzieren uns einen Kaffee. Sonst gibt's hier keine Werbung.