Überschrift: Miesbach kämpft mit steigendem Flüchtlingsaufkommen und bittet um Hilfe aus Berlin Datum: 22.07.2023, 05:14 Uhr Autor: Dieter Dorby Im Miesbacher Rathaus fand ein Krisengespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan statt, da die Lösungen auf kommunaler Ebene erschöpft sind. Bürgermeister Gerhard Braunmiller (CSU) bat Radwan darum, die Erfahrungen und Probleme der Gemeinde nach Berlin zu tragen, um eine Entspannung der Lage auf kommunaler Ebene zu erreichen. Die Unterbringung von Flüchtlingen in den kreiseigenen Turnhallen von Berufsschule und Gymnasium stellt das Rathaus vor große Herausforderungen. Derzeit sind 70 von 190 Plätzen am Gymnasium und 134 von 150 Plätzen an der Berufsschule mit Ukrainern belegt. Die Situation ist dynamisch, da es ein ständiges Kommen und Gehen gibt. Ein weiterer Druck entsteht für die Stadt durch den Wohnungsmarkt. Nach Abschluss des Anerkennungsverfahrens müssen anerkannte Asylsuchende die Unterbringung verlassen, um Platz für neue Flüchtlinge zu schaffen. Das Problem besteht darin, dass sie oft keine Wohnung finden und die Stadt keine alternative Unterkunft hat. Auch in der Schule ergeben sich Probleme. Während Ukrainer eine dreimonatige Karenzzeit haben, bis die Schulpflicht greift, müssen die Kinder der übrigen Flüchtlinge sofort eingeschult werden. Die Bereitschaft der Eltern, an der Integration mitzuwirken, ist dabei nicht so stark ausgeprägt, was zu Unmut bei der Lehrerschaft führt. Selbst der Helferkreis meldet einen Rückgang der Bereitschaft zur Mitarbeit und erklärt, dass das derzeitige System nicht mehr funktioniere. Bürgermeister Braunmiller betont, dass Miesbach bei der Integration der Flüchtlinge an seine Grenzen gestoßen sei. Radwan hat viele Informationen aus dem Krisengespräch mitgenommen und festgestellt, dass die Verantwortlichen am Rand ihrer Leistungsfähigkeit angekommen sind. Er betont, dass Deutschland anderen Menschen helfen will, jedoch jetzt eine Veränderung nötig ist. Braunmiller fordert, abseits des Königsteiner Schlüssels, der vom Landkreis nicht erfüllt wird, regionale Gegebenheiten zu berücksichtigen, insbesondere den fehlenden Wohnraum. Er appelliert, den Druck zu reduzieren, um das System nicht zum Kollabieren zu bringen, und bittet um Unterstützung von Radwan aus Berlin. Zusammenfassend kämpft Miesbach mit steigenden Flüchtlingszahlen und hat alle kommunalen Möglichkeiten ausgeschöpft. Um eine Lösung zu finden, richtet sich der Blick jetzt nach Berlin, wo der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan die Erfahrungen und Probleme der Gemeinde vorbringen will. Die Situation in Miesbach ist ernst, vor allem aufgrund der begrenzten Unterbringungsmöglichkeiten und des Drucks auf den Wohnungsmarkt. Die Integration der Flüchtlinge stellt auch Schulen und Helferkreise vor Herausforderungen. Die Verantwortlichen sind bereit zu helfen, sind aber an ihre Grenzen gestoßen. Es ist nun an der Zeit, die Flüchtlingspolitik zu überdenken und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
NAG Redaktion
Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.