Sind Immobilien derzeit die goldene Geldanlage? Immer mehr Menschen fragen sich das, nachdem die Preise im Gebrauchtmarkt endlich zurückgegangen sind und die Zinsen stabil unter vier Prozent liegen. Doch wie finde ich heraus, ob eine Immobilie zur Vermietung der richtige Weg für mich ist?
Der Immobilienprofi Roland Hustert von LBS hat einige wertvolle Hinweise. Zunächst sollte man seine persönliche Motivation hinterfragen: „Ein reines Renditeobjekt sieht ganz anders aus als eine Wohnung, die ich selbst nutzen möchte.“ Hierbei müssen wir zwei Szenarien betrachten: Zum einen gibt es die Investition als reine Geldanlage, oft aus Erbschaften oder zur Altersvorsorge. Zum anderen stehen Wohnungen, die für den eigenen Bedarf gedacht sind, wie etwa ein Studentenappartement für den eigenen Nachwuchs oder eine Ferienwohnung für die eigenen Urlaubspläne.
Finanzielle Aspekte im Fokus
Die entscheidenden Zahlen sind hier nicht zu unterschätzen: Dank steigender Mieten und sinkender Preise kann ein Appartement oft seine Kosten selbst tragen. Wer keine Eigenkapitalreserven hat, muss bei einem Kaufpreis von 100.000 Euro mit monatlichen Finanzierungskosten von 417 Euro rechnen, die aber durch die Miete wieder reinkommen. Bei größeren Wohnungen empfiehlt es sich, mindestens 20 Prozent Eigenkapital hineinzustecken, sodass auch Zins und Tilgung von den Mieteinnahmen abgedeckt werden.
Doch die Bundesregierung plant tatkräftige Unterstützung für Neubauten! Vermietete Neubauimmobilien können aktuell mit 5 Prozent jährlich degressiv abgeschrieben werden, was zu saftigen Steuervorteilen in den ersten Jahren führt. Wichtig ist, dass der Erwerbszeitpunkt oder Baubeginn zwischen dem 30.09.2023 und dem 01.10.2029 liegt!
Langfristige Perspektiven und Renditen
Doch wie rentabel sind solche Investitionen wirklich? In unserem Beispiel-Appartement ergibt sich theoretisch eine Kapitalrendite von 4 Prozent. Aber aufgepasst! Von dieser Zahl müssen noch Instandhaltungs- und Verwaltungskosten abgezogen werden. Hustert warnt: „Realistisch erreichen Sie 2 bis 3 Prozent Rendite, aber denken Sie daran: Die meisten Privatinvestoren planen langfristig.“
Ferienimmobilien scheinen für viele ein verlockendes Angebot mit 5 Prozent Rendite zu sein, doch hier gilt es, sorgfältig zu prüfen! Hustert erinnert uns eindringlich: „Diese Immobilien sind eine interessante Alternative, aber man muss das Auslastungsrisiko und die höheren Instandhaltungs- und Bewirtschaftungskosten mitbedenken.“ Um Streitigkeiten während der eigenen Urlaubszeit zu vermeiden, sollten private Nutzungen unbedingt vertraglich festgelegt werden.
Die Entscheidung, in Immobilien zu investieren, ist gefüllt mit Chancen und Herausforderungen! Wer klug plant und sich informiert, kann dennoch von der „Betongold“-Philosophie profitieren!