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Kein Denkmal für Rosinenbomber-Pilot Gail Halvorsen: Stattdessen nur eine Gedenktafel auf dem Platz der Luftbrücke

Denkmal für Rosinenbomber-Pilot Gail Halvorsen wird durch Gedenktafel ersetzt

Die Familie von Rosinenbomber-Pilot Gail Halvorsen († 101) in Amerika zeigt sich einverstanden, aber dennoch enttäuscht, dass kein Denkmal für ihren Vater auf dem Platz der Luftbrücke errichtet wird. Stattdessen soll dort lediglich eine Gedenktafel aufgestellt werden.

Vor einem Jahr, nach dem Tod ihres Vaters, schrieb Tochter Denise einen Brief an das Rote Rathaus, in dem sie betonte, dass ein Denkmal eine sichtbare Erinnerung für alle sein würde und dazu beitragen könnte, aus der Vergangenheit zu lernen und mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken.

Gail Halvorsen gehörte zu den Piloten, die während der Blockade West-Berlins durch die Russen den westlichen Teil der Stadt aus der Luft versorgten. Über einen Zeitraum von zehn Monaten führten sie die sogenannte Luftbrücke durch. Die Idee, für die Halvorsen bekannt wurde, bestand darin, Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen für die Kinder abzuwerfen.

Ursprünglich war geplant, das Denkmal im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums von Tempelhof in diesem Jahr zu errichten. Doch das Kulturamt lehnte den Vorschlag ab, da hierfür ein europaweiter Wettbewerb erforderlich wäre.

Obwohl das Geld für das Denkmal bereits im Landeshaushalt vorhanden war, schlug das Kulturamt einen Alternativvorschlag vor: eine Gedenktafel im Edelstahlrahmen. Diese soll jedoch erst im Mai 2024, zum 75-jährigen Jubiläum der Luftbrücke, angebracht werden und kostet 2959,90 Euro.

Das für das Denkmal eingeplante Geld wurde stattdessen umgewidmet und wird nun für die öffentlichen Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum auf dem Flughafengelände verwendet, die der Regierende Bürgermeister am 6. Oktober eröffnen wird. Ob zusätzlich zur Gedenktafel noch ein Denkmal errichtet wird, wird derzeit geprüft.

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Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (45, SPD), die sich als Regierende Bürgermeisterin für das Denkmal eingesetzt hatte und Kontakt mit der Familie aufgenommen hatte, äußerte sich zur Situation. Sie betonte, dass eine Gedenktafel ein wichtiger erster Schritt sei, um Gail S. Halvorsen zu würdigen. Sie unterstützt weiterhin den Wettbewerb für die Errichtung eines Denkmals am historischen Platz der Luftbrücke, um die Erinnerung an Halvorsens Verdienste für Berlin sichtbar und wachzuhalten.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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