Titel: Bewohner in Hochhäusern der Gropiusstadt leben ohne fließendes Wasser und kämpfen mit Wohnungsproblemen nach Brand
In einem der Hochhäuser der Gropiusstadt herrscht derzeit Chaos: Menschen kommen und gehen, einige schleppen schwere Taschen mit Wäsche und gefüllte Wasserkanister. Ein Großteil der Bewohner ist aufgrund eines Brandes in der Severingstraße 1 ohne fließendes Wasser, teilweise sind auch Telefon-, Internet- und Fernsehanschlüsse unterbrochen. Die Vonovia, die die Deutsche Wohnen übernommen hat, hat Dusch- und Toilettencontainer aufgestellt, um den Bewohnern zumindest etwas Hilfe zu bieten.
Maria Bauer, eine 77-jährige Bewohnerin, ist wütend über die Situation. Sie berichtet, dass sie seit zwei Stunden Wasser schleppen müsse, um Socken und Unterwäsche zu waschen. Das Abwasser müsse sie dann im Container entsorgen. In der Nachbarschaft gibt es zwar ein Waschhaus, doch dort steht nur eine nutzbare Maschine für alle Bewohner zur Verfügung. Bauer zeigt auch auf die Probleme mit den Duschen. Es gebe keine Haken, um sich anzuziehen, und die Duschwannen seien nicht sauber. Deshalb dusche sie lieber bei Bekannten. Bauer beklagt die Auswirkungen dieser Situation auf ihre Gesundheit und weist darauf hin, dass sie schwerbehindert sei. Sie ist nicht die einzige Bewohnerin mit Behinderung.
Frau Stauch, eine 66-jährige Bewohnerin, zeigt ebenfalls die Schwierigkeiten auf, mit denen sie konfrontiert ist. Aufgrund einer Operation ist ihr linker Arm in einer Schlinge, wodurch sie stark beeinträchtigt ist. Sie muss Nachts in einen Eimer urinieren und spült ohne Spülmittel, um das Wasser über den Balkon zu entsorgen. Zudem gibt es in den Containerduschen keine Haltestangen. Stauch lehnt die Möglichkeit, in einem Hotel unterzukommen, ab, da dies mit zu hohen Kosten verbunden wäre. Sie benötigt zudem spezielle Matratzen und ein bestimmtes Bett aufgrund ihrer Rückenprobleme. Momentan verlangt die Deutsche Wohnen die volle Miete.
Die Bewohner sind verärgert über die mangelnde Kommunikation seitens des Vermieters. Sie beklagen, dass sie keine Informationen über die Dauer des Zustands oder eine mögliche Mietkürzung erhalten haben. Einige Mieter haben E-Mails an die Deutsche Wohnen geschrieben, aber bisher keine Antwort erhalten. Telefonisch sei das Unternehmen ebenfalls schwer zu erreichen.
Die Deutsche Wohnen hat angekündigt, dass alle Bewohner der Severingstraße 1 mit einer Mietminderung von 100 Prozent rechnen können. Einige Bewohner haben bereits keine Mietzahlungen mehr geleistet. Einige Reparaturen und Entrümpelungsarbeiten müssen noch durchgeführt werden, was laut einem Sprecher der Vonovia noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Ob und wo sich Asbest im Gebäude befindet, ist derzeit noch unklar. Der Sprecher betonte jedoch, dass die betroffenen Mieter regelmäßig persönlich informiert werden und dass Mitarbeiter vor Ort sind, um Unterstützung anzubieten.
Es wird vermutet, dass es sich bei dem Brand um Brandstiftung handelt, und die Behörden ermitteln in diese Richtung.
Die Bewohner, die die Möglichkeit haben, sind zu Verwandten gezogen oder haben sich anderweitig untergebracht. Viele sind jedoch in einer schwierigen Situation und haben Existenzängste. Einige vermuten, dass die Deutsche Wohnen den Druck auf die alten Mieter erhöht, um sie loszuwerden und bei einer Neuvermietung höhere Mieten verlangen zu können.
Die Bewohner in den Hochhäusern der Gropiusstadt leiden derzeit unter den Folgen des Brands und sind mit erheblichen Wohnungsproblemen konfrontiert. Sie hoffen auf eine schnelle Lösung und mehr Unterstützung von ihrem Vermieter.